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Die Faulbär-Strategie

Eine Strategie, die nur einmal im Jahr umgesetzt werden muss, ist die sogenannte Faulbär-Strategie. Erfunden hat diese die Zeitschrift „Focus Money“ mit einer Historie, die bis in das Jahr 1992 zurückreicht.

Wie funktioniert die Strategie?

Nach Ablauf eines Jahres wird der Aktienmarkt (via ETF) gekauft, der im Vorjahr der größte Verlierer war. Im Gegenzug wird der Verlierermarkt des Vorjahres mit hoffentlich hohen Gewinn verkauft. Das simple System überzeugt über die Laufzeit mit 14,8 Prozent Rendite jährlich.

Was gilt es zu beachten?

Die Strategie ist sehr langfristig ausgelegt, denn sie funktioniert nicht in jedem Jahr gleich gut. In 2022 begann sich der ausgewählte Markt China erst sehr spät zu erholen und hinterließ mit dem vorgeschlagenen Indexfonds iShares-MSCI-China-A-ETF im Jahresverlauf ein Minus von 20,9 Prozent. Wer im Jahr 1992 umgerechnet 10 000 Euro in die Faulbär-Strategie investiert hätte, läge aktuell bei rund 817 874 Euro. Trotz einiger kräftiger Rückschläge hätte sich die Strategie damit bewährt

Quelle: Focus Money

Die Strategie ist – wie erwähnt – einfach und erfordert keinen besonderen Fleiß. Jedes Jahr zu Beginn erwirbt der Anleger einen ETF auf einen führenden Aktienindex aus dem größten Verlierermarkt des abgelaufenen Jahres. Die Idee dahinter ist: Der Investor will von der erhofften Aufholjagd profitieren. Nach einem Jahr wird die komplette Summe erneut in den Loser-Markt des dann abgelaufenen Jahres investiert.

Klingt fast zu simpel, um langfristig von Erfolg gekrönt zu werden! Die Rückrechnung ist aber so überzeugend, dass die Faulbär-Strategie zu einem der beliebtesten FOCUS MONEY-Anlagesysteme avancierte. Und das, obwohl es weit heftigere Verlustjahre gab als 2022 (siehe Tabelle unten), etwa 2008, als Irland in der Finanzkrise um zwei Drittel abstürzte.

Welche Strategien waren es in der Vergangenheit?

Diese ETFs wären seit 2000 im Faulbär-Depot gelandet. Steuern und Gebühren sind bei der Rückrechnung nicht berücksichtigt. Per ETF ist die Umsetzung der Strategie aber relativ günstig. Bei den aufgeführten ETFs handelt es sich um Produktbeispiele.

Quelle: Focus Money

Welcher Markt kommt für 2024 in Frage?

Kenia wäre aufgrund seiner besonders schwachen Entwicklung im Jahre 2023 eigentlich der auserwählte Kandidat, aber mangels Investierbarkeit fällt das Land durch das Raster. Dadurch kommt der zweitplatzierte Thailand ins Spiel, der unter Rückgängen im Export und in der Produktion, eng verknüpft mit Chinas schwächelnder Wirtschaft, litt.

Doch der Internationale Währungsfonds erhöht seine Wachstumsprognose um 1,2 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent für 2024 aufgrund eines stärkeren Tourismus, eines anziehenden Welthandels und stimulierender Maßnahmen der Politik.

Wie könnte man es umsetzen?

Umsetzen könnte man dies zum Beispiel mit dem ETF Xtrackers MSCI Thailand (WKN: DBX0GY). Der thesaurierende Indexfonds mit der Fondswährung US-Dollar repliziert den Index physisch optimiert und kostet jährlich 0,50 Prozent Gebühren. Er bietet Anlegern den Zugang zu 38 großen und mittelgroßen Unternehmen.

Wer sich für das Traden interessiert

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