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Vermögenswirksame Leistungen anlegen

Man kann den Aufbau seines Vermögens mit einem finanziellen Bonus beschleunigen. Aber leider verzichten Millionen Deutsche auf viel Geld, da sie einen Zuschuss von ihrem Arbeitgeber zur privaten Altersvorsorge nicht in Anspruch nehmen.

Wie hoch sind die Zuschüsse?

Je nach Branche sind dies 6,65 Euro bis 40 Euro pro Monat. Die Beträge scheinen erstmal nach wenig zu klingen, doch über Jahre und Jahrzehnte kommen so einige Tausend Euro zusammen. Die Rede ist von vermögenswirksamen Leistungen (VL).

Diese Art der Sparform war zu Beginn meiner Ausbildung Ende der 70er Jahre sehr populär und mag deshalb mittlerweile etwas angestaubt wirken. Doch ihr Wert ist in Zeiten von Niedrigzinsen wieder deutlich gestiegen. Denn eigentlich hat niemand etwas zu verschenken und der bürokratische Aufwand für den Antrag hält sich in Grenzen. Man muss sich nur einmal damit beschäftigen und kann somit auch zusätzliche Vorsorge für das Alter treffen. Man kann von seinem Arbeitgeber wie erwähnt bis zu 40 Euro pro Monat zusätzlich zum Gehalt erhalten, also bis zu 480 Euro im Jahr. Das sind zwar grundsätzlich freiwillige Leistungen des Arbeitgebers, sind aber für viele Branchen im Tarifvertrag festgeschrieben.

Wie kann man davon profitieren?

Diese sogenannten vermögenswirksamen Leistungen können in neue oder auch bereits bestehende Verträge eingezahlt werden. Das gilt für eine laufende Baufinanzierung, für einen Bausparvertrag, einen Banksparplan oder natürlich für einen Aktienfonds-Sparplan. Somit muss man das von Anfang bis Ende selbst organisieren und abschließen, während der Arbeitgeber nur die Bezahlung übernimmt.

Ein Vertrag läuft in der Regel sieben Jahre. Dabei wird sechs Jahre eingezahlt und das siebte ist ein Ruhejahr. Danach kann man über das Geld verfügen. Diesen Sparprozess kann man beliebig wiederholen und der nächste Vertrag darf bereits nach dem sechsten Jahr starten.

Gibt es auch staatliche Zuschüsse?

Wer im öffentlichen Dienst oder im Einzelhandel arbeitet, muss sich leider mit niedrigeren Beträgen von 6,65 Euro und 13,29 Euro zufriedengeben. Man kann aber den Betrag aus eigener Tasche auf die möglichen 40 Euro pro Monat auffüllen. Dieses Aufstocken kann sich lohnen, für alle die nicht zu viel verdienen.

Denn zusätzlich zu der festgeschriebenen Leistung des Arbeitgebers gibt es unter Umständen noch einen Zuschuss vom Staat, die Arbeitnehmersparzulage. Dabei ist das zu versteuernde Einkommen maßgeblich (nicht das Bruttoeinkommen – Kinderfreibeträge werden berücksichtigt). Ab dem 01.01.2024 wurden die Grenzen für Alleinstehende auf 40.000 Euro für Verheiratete oder Lebenspartner auf 80.000 Euro erhöht. Die bisherige Unterscheidung nach Sparform fällt weg.

Damit sind bis zu 35 Mio. Menschen berechtigt bei einer Gesamtsumme vo bis zu 4,3 Mrd. Euro. Die Gesamtzulage pro Jahr liegt bei 123 Euro – 80 Euro bei Nutzung eines VL- Aktienfonds (20 Prozent Zulage auf einen Maximalbetrag von 400 Euro) sowie 43 Euro bei einem Bausparvertrag oder bei Tilgung eines Immobiliendarlehens (9 Prozent Förderzulage auf einen Maximalbetrag von 470 Euro). Diese wir im Rahmen der Einkommensteuererklärung beim zuständigen Finanzamt beantragt.

Wie hoch könnte die Rendite sein?

Bei einem VL-Aktienfonds beliefe sich die gesamte Sparsumme für den Arbeitnehmer auf 560 Euro pro Jahr, zusammengesetzt aus 480 Euro durch den Arbeitgeber zuzüglich 80 Euro staatliche Förderung. Dazu kommt dann noch die Rendite bei einem Aktienfonds, so dass der Betrag über die Zeit zu einer ordentlichen Summe anwachsen kann.

Wie hoch die Rendite sein kann, belegen Zahlen des Fondsverbands BVI. Im langjährigen Durchschnitt – als rollierende 7-Jahres-Intervalle ab 1962 bis Ende 2022 – erzielten VL-Aktienfonds eine Rendite von 7,29 Prozent pro Jahr – ohne Sparzulage. Mit Sparzulage lag die Rendite pro Jahr sogar bei 10,26 Prozent. Pro 7-Jahres-Intervall würde so aus eingezahlten 2.880 Euro ein Gesamtbetrag von 3.857 Euro.

In welche Fonds könnte man investieren?

In Zeiten niedriger Zinsen bietet das Wertpapiersparen die größten Chancen. Entscheidend ist der richtige Fonds. Vielen Anbietern ist das kleinteilige Geschäft mit monatlichen Raten von 40 Euro und wenige Auf der Internetseite des Fondsverbands BVI findet sich eine Liste mit über 150 Fonds, in die vermögenswirksame Leistungen angelegt werden können. Da aber für aktiv gemanagte Fonds hohe Kosten von mehreren Prozent (Verwaltungsvergütungen, Ausgabeaufschläge etc.) fällig werden, kommen auch hier börsengehandelte Indexfonds, sogenannte ETFs ins Spiel. Zu bevorzugen wären dabei der Weltaktienindex MSCI World oder der noch breitere MSCI All Country World (sh. Beitrag). Das Problem dabei ist, dass nicht jede Bank Fondssparpläne mit ETFs anbietet und Filialbanken sind dabei meist die teuersten mit der geringsten Auswahl.

Wo es sich lohnt, seinen Sparvertrag zu eröffnen, dazu gibt es einen Artikel aus der Zeitschrift „Extra-Magazin (zum Artikel)

Wie man mit Geld vom Chef eine

Immobilie teilfinanzieren, betrieblich

für die Rente vorsorgen oder mit

Aktien Vermögen bilden kann.

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