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Aktien finden, die sich verhundertfachen

Aktien, die um den Faktor 100 im Wert zulegen, gibt es häufiger als man denkt. Die Herausforderung besteht darin, sie zu entdecken, bevor sie ihren starken Anstieg beginnen.

Wie viele Titel wurden in der Historie zu Verhundertfachern?

Alleine am US-Aktienmarkt gab es in den vergangenen Jahrzehnten mehrere hundert Aktien, denen dieses Kunststück gelungen ist. Im Zeitraum von 1962 bis 2015 waren es mindestens 365 Aktien (Quelle: Christopher Mayer, „100 Baggers: Stocks that Return 100-to-1 and How to Find Them“). Es waren darunter so bekannte Namen wie Amazon oder Starbucks, aber es gab auch eine Vielzahl von Aktien, die auch heute nur den wenigsten Anlegern ein Begriff sein dürften.

Gibt es eine systematische Möglichkeit, sie rechtzeitig zu erkennen?

Es gibt dazu einige Veröffentlichungen wie das Buch von Christopher Mayer („100 Baggers: Stocks that Return 100-to-1 and How to Find Them“). Bereits einige Jahrzehnte vorher hatte sich Thomas Phelps in einem Buch („100 to 1 in the Stock Market: A Distinguished Security Analyst Tells How to Make More of Your Investment Opportunities“) mit dieser Frage beschäftigt. Zudem gibt es auch eine unter einem Pseudonym im Internet veröffentlichte Studie (Tony Analysis, „An Analysis of 100-baggers“). Die in diesem Beitrag genannten Ergebnisse basieren insbesondere auf der im Internet veröffentlichten Studie und dem Buch von Christopher Mayer.

Die wichtigsten Erkenntnisse daraus sind:

Bei Unternehmen, deren Aktien sich verhundertfachen, steigen in der Regel der Umsatz wie auch der Gewinn signifikant über einen langen Zeitraum an. Zusätzlich zum Gewinnwachstum ist ein weiterer wichtiger Treiber ein Anstieg der Bewertung anhand von Kennzahlen wie dem KGV. Die Aktien werden also wegen des starken Gewinnwachstums im Zeitablauf mit einem immer höheren Vielfachen ihres Gewinns bewertet. Dabei fallen häufig die Phasen steigender Bewertungen mit Perioden zusammen, in denen sich das hohe Gewinnwachstum sogar noch beschleunigt hat. Nicht nur der Gewinn je Aktie stieg also mit der Zeit an, sondern auch die prozentuale Wachstumsrate des Gewinns. Das sich beschleunigende Gewinnwachstum führt dann dazu, dass der Markt auch für die Zukunft höhere Wachstumsraten erwartet und sich das dann in den Bewertungsausweitungen niederschlägt.

Viele unbekannte und kleine Unternehmen boten allerdings die besten Chancen. Meist wurden sie von Anlegern ignoriert und man unterschätzte das künftige Wachstum oder bezweifelte sogar das Fortbestehen des Unternehmens. Oft brachten dann beispielsweise ein neues Geschäftsmodell, eine neue Technologie oder eine neue Führungsmannschaft das Unternehmen völlig unerwartet auf einen starken Wachstumskurs. Diese Unternehmen hatten dabei zunächst eine sehr günstige fundamentale Bewertung, da eben kein Wachstum erwartet wurde.

Eine hohe Bewertung anhand von Kennzahlen – wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) – ist also oft kein guter Grund, eine Aktie mit hohem Gewinnwachstum zu verkaufen, solange sich dieses fortsetzt. Durch die oben genannte Bewertungs-Ausweitung kommt es dazu, dass der Kurs solcher Aktien trotz hoher Bewertung weiter steigt, weil auch die Gewinne weiter kräftig zulegen. Ein vorübergehender Rückgang des Gewinnwachstums, der nur wenige Quartale oder ein Jahr betrifft, muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Aktie kein Verhundertfacher werden kann.

Wie sollte man sich als Investor verhalten?

Wer einen potenziellen Verhundertfacher finden will, braucht Glück und Geduld. Er sollte seinem Investment die nötige Zeit lassen (viele Jahre oder gar Jahrzehnte) und sich auch nicht durch das alltägliche „Nachrichtenrauschen“ von seinem Investment abbringen lassen. Zudem ist es wichtig auch hier nicht „alle Eier in einen Korb zu legen“. Die potenziellen Verhundertfacher sind oft auch sehr riskant und grundsätzlich kann auch immer ein Totalverlust des eingesetzten Kapitals drohen, wenn sich die Erwartungen nicht erfüllen sollten.

Der Analyst Oliver Baron von Stock 3 hat in einem Artikel ein Beispiel beleuchtet. Es handelt sich um den Getränkehersteller Monster Beverage (bis 2012 hieß das Unternehmen Hansen Natural). Die Aktien des Unternehmens stiegen splitbereinigt von unter 0,10 Dollar im Jahr 2003 auf zuletzt über 87 Dollar und somit sogar um den Faktor 870 zugelegt. Die folgenden Grafiken zeigen, dass die wichtigsten Schlussfolgerungen für die Identifikation möglicher Verhundertfacher auch auf Monster Beverage zutreffen:

Von Ende 2009 bis Ende 2015 stieg das KGV von ca. 17 auf einen Wert von über 52. Diese Phase der Bewertungsausweitung fiel zusammen mit einem besonders starken Kursanstieg in dieser Zeit. Das hohe KGV Ende 2015 war kein guter Grund, die Aktie zu verkaufen. Das KGV fiel anschließend zwar, aber da der Gewinn je Aktie weiter stark kletterte, nahm auch der Aktienkurs weiter zu.

Quelle: Stock 3
Stock 3
Monster Beverage war zu Beginn des Kursanstiegs ein völlig unbekanntes und vom Markt ignoriertes Unternehmen. Zunächst war der damalige Hersteller von Fruchtsäften nur regional im Bundesstaat Kalifornien tätig. Erst im Laufe der Zeit wurde er zu einem weltweit operierenden Hersteller von Energy-Drinks.

Wichtig: Natürlich entwickeln sich keineswegs alle Aktien, die die oben genannten Kriterien erfüllen, zu Verhundertfachern. Die zitierten Untersuchungen haben auch gewisse methodische Schwächen. Es wurde nur untersucht, welche Faktoren Aktien typischerweise gemeinsam haben, die sich anschließend verhundertfacht haben. Es wurde hingegen nicht untersucht, ob vielleicht auch viele andere Aktien genau die gleichen Kriterien erfüllt haben, anschließend aber trotzdem keine so phänomenale Performance gezeigt haben. Die gefundenen Kriterien sind also sicher wertvoll, sind aber keine Garantie dafür, dass eine Aktie eine so fantastische Performance zeigt, wenn sie die gefunden Kriterien erfüllt.

Für Anleger, die in Aktien von stark wachsenden Unternehmen investieren wollen, könnten sich die obigen Kriterien aber trotzdem als Checkliste eignen, um interessante Investmentchancen zu entdecken.

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