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Hast g’sehn, wo da DAX steht (4)

Die Reise durch die Börsenwelt geht weiter. Als ich noch für eine Vermögensverwaltung gearbeitet habe, wurde ich oft – wie oben beschrieben – von meiner Frau begrüßt. Das bedeutet, sie hatte mir vorher gesagt, wohin der Aktienmarkt laufen würde, und ich war anderer Meinung. Ratet mal, wer dann Recht hatte, wenn mir dieser Satz entgegenschlug?

Lob von der „besten Ehefrau von allen“: „Mensch, Deine Prognosen stimmen zur Zeit ja mal.“ Auch wenn das natürlich im Umkehrschluss heißt, dass sie sonst wohl nicht so richtig gut sind. Aber lasst mich den Augenblick genießen!

Der DAX ist heute erwartungsgemäß in den Bereich über 14.700 eingetaucht, was das Mindestziel für diesen Anstieg war. Der S&P500 hat die Hürde bei 3.880 genommen und hat noch Potenzial bis ca. 4000 Punkte. Das bedeutet erstmal Rückenwind für die Aktienmärkte. Die Arbeitsmarktdaten am Freitag waren, obwohl die Arbeitslosenrate wieder fiel, für die Märkte o.k. Die durchschnittlichen Stunden-Löhne waren schwächer als erwartet, dass gibt Hoffnung auf eine Abschwächung der Wirtschaft über den Konsum. Am Donnerstag wird es spannend, wenn um 14:30 Uhr MEZ die Inflationsrate in den USA veröffentlicht wird. Es besteht die Hoffnung, dass diese weiter stark fällt und damit die Notenbank weitere Zinsschritte nach oben für überflüssig hält, wenn nicht sogar bald an Zinssenkungen denkt.

Quelle: Stock 3

Doch ist das realistisch? Die Notenbanken in den USA und vor allem die EZB haben die letzten Jahre die aufkommende Inflation unterschätzt und müssen jetzt stark gegensteuern. Denn dieser Anstieg der Lebenshaltungskosten ist der höchste seit 40 Jahren und man will wohl den Eindruck korrigieren, dass man dieses Problem nicht ausreichend bekämpft. Also werden auch schnell fallende Inflationsraten keine Umkehr der Notenbank-Politik bewirken, sondern man wird wahrscheinlich erstmal die Zinsen eine gewisse Zeit oben lassen.

Da also hier erstmal kein Rückenwind zu erwarten ist, schaut man dann eben auf die Gewinne. Diese werden in diesem Jahr in den USA wohl eher 5 bis 10 Prozent fallen. Damit sind die US-Aktienmärkte eher teuer einzustufen (S&P500-KGV ca. 20). In Europa bzw. Deutschland sieht es besser aus. Hier liegen die KGV bei ca. 12-14. Das bedeutet für mich, dass die Gefahr neuer Tiefstände im Jahresverlauf an den Aktienmärkten nach dem Auslaufen dieser Rallye in den USA größer ist als in Europa.

Trotzdem bleibt das Fazit. Erstmal abwarten, die Kurse können noch steigen. Wir sind im DAX in der Woche 14 eines 16-Wochenzyklus, der noch bis nächste Woche steigende Kurse bringen kann (sh. „Die 16-Wochenstrategie“).

Dem ist nichts hinzuzufügen (auch nicht von meiner Frau)!

Wer sich für das Traden interessiert

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