Die Angehörigen der Gruppe der Millennials sind anders als die Generationen davor. Vielleicht nicht alle, aber doch ein erheblicher Teil wünscht sich ein ausgewogenes Leben (Work-Life-Balance), einen nicht ganz so stressigen Job, und vor allem die Sicherheit, im Alter nicht in die Armutsfalle zu geraten. Leider sind sie aber hier in keiner glücklichen Position, denn sie stellen aktuell den größten Anteil der Arbeitnehmer. Zudem dürfen Sie durch ihre Beitragszahlungen die Rente derjenigen bezahlen, die schon im Ruhestand sind oder in den kommenden Jahren aus dem Beruf austreten.
An privater Vorsorge führt kein Weg vorbei
Hinzu kommt die Erkenntnis, dass die eigene Rente – anders als von dem damaligen Arbeitsminister Norbert Blüm in den 80ern proklamiert, aeben nicht sicher ist. Die Sorge um ein adäquates Einkommen als Rentner beschäftigt die gesamte Generation. Daran dürfte auch die geplante Aktienrente der aktuellen Bundesregierung nichts ändern. An einer privaten Absicherung für das Alter führt kein Weg vorbei. Die ARD hat dazu in einer Recherche ermittelt, dass man 40 Jahre lang über 2.800 € netto verdienen muss, um später wenigstens 1.000 € Rente zu erhalten. Wer gerne 1.200 € erhalten möchte, bei dem müssen es monatlich schon 3.413 € an Verdienst sein.
Leider droht insbesondere alleinerziehenden Müttern später die Armutsfalle. Denn jede dritte Frau, die Vollzeit arbeitet, wird später wahrscheinlich weniger als 1000 Euro Rente bekommen und über die Hälfte wird unter 1200 Euro erhalten. Dass dies keine guten Aussichten sind, dürfte nicht nur Angehörigen der Linkspartei klar sein.
Hinzu kommt, dass viele Millennials außerdem noch länger studiert haben, als es heutzutage üblich ist. Zu Zeiten von Magister und vor dem Bachelor/Master-System waren Studienabschlüsse weit jenseits der 25 keine Seltenheit. Für viele dürfte es also utopisch sein, das notwendige Durchschnittseinkommen für 1200 Euro Rente zu erzielen. Zudem muss man fragen, was eine solche Rente unter Berücksichtigung der Inflation in 40 Jahren dann wirklich an Kaufkraft bedeutet.
Der Millennials-ETF
Die Generation Y muss also vorsorgen, um diesen Problemen zu entgehen. Es empfiehlt sich deshalb als Basis (50 – 80 Prozent) einen möglichst breit aufgestellten, weltweit allokierenden ETF zu wählen und dazu einen regelmäßigen Sparplan einzurichten.
Der Vanguard FTSE All World (WKN: A1JX52) repräsentiert einen Index mit ca. 4100 Unternehmen aus 25 Industriestaaten und 24 Schwellenländern. Zusätzlich kann man sich darum ein breiteres Portfolio mit verschiedenen Themen aufbauen. Eine Ergänzung könnte zum Beispiel ein ETF sein, der exakt auf die Interessen und Bedürfnisse der Generation Y abzielt.
Der Lyxor MSCI Millennials ESG Filtered (DR) UCITS ETF (WKN: LYX0ZL) investiert in Firmen aus Branchen wie Fitness, Bekleidung, soziale Medien, Unterhaltung, Reisen und Freizeit sowie Finanzdienstleistungen, die besonders auf die Zielgruppe Millennials fokussiert sind. Enthalten sind u.a. Unternehmen wie NVIDIA, Tencent oder Netflix. Der ETF – aufgelegt im April 2020 – musste 2022 deutliche Verluste von -25,32 Prozent hinnehmen und bietet dadurch auch wieder attraktivere Einstiegskurse. Mit einer Fondsgröße von knapp 50 Millionen Euro ist er aktuell noch klein. Der Indexfonds eignet sich mit einer Gesamtkostenquote (TER) von 0,45 Prozent als ein Kandidat für die Watchlist oder sogar für ein kleines Investment.
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