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Finanzkrisen nach dem 2. Weltkrieg: Die Hypothekenkrise 2007 – 2009

Die großen Finanzkrisen nach dem 2. Weltkrieg liegen für viele junge Börsenteilnehmer zu weit zurück, um deren Hintergründe zu verstehen. Es kann aber nicht schaden, sich einmal näher mit den folgenden Ereignissen zu beschäftigen:

Ölkrisen (1973 und 1979)

Schwarzer Montag (1987)

Asiatische Finanzkrise (1997-1998)

Dotcom-Blase (2000-2003)

Finanzkrise (2008)

Diese sind nur einige Beispiele, und es gab sicherlich auch andere kleinere Börsenrückgänge und Krisen in verschiedenen Teilen der Welt in der Nachkriegszeit. Börsencrashs sind oft das Ergebnis komplexer wirtschaftlicher und finanzieller Entwicklungen, und verschiedene Faktoren können zu ihrer Entstehung beitragen.

In diesem Beitrag geht es um die Finanzkrise- oder Hypothekenkrise von 2007 – 2009, die eine der schwersten wirtschaftlichen Krisen seit der Großen Depression der 1930er Jahre.

Wie kam es zu dieser Krise?

Die Finanzkrise- oder Hypothekenkrise von 2008-2009 war eine der schwersten wirtschaftlichen Krisen seit der Großen Depression der 1930er Jahre.

Der niedrige Leitzins seit 2001 hatte dazu geführt, dass immer mehr US-Bürger mit niedrigem Einkommen einen Kredit aufnahmen, um sich ihr Eigenheim zu finanzieren. Um das Risiko günstiger Immobilienkredite mit variablen Zinssätzen weiterzugeben, ließen die Banken die Kredite in durch Hypotheken abgesicherte Wertpapiere umwandeln. Diese Wertpapierpakete wurden von den zuständigen Rating-Agenturen als sicher eingestuft und weltweit an Kreditinstitute verkauft.

Aber ab Mitte 2004 wurden der US-Leitzins schrittweise wieder angehoben. Immer mehr Kreditnehmer konnten sich die stetig steigenden Raten nicht mehr leisten und mussten ihre Häuser verkaufen. Die Immobilienpreise stürzten ab und darum verloren die Wertpapierpakete wiederum an Wert. Das führte zu einer starken Verunsicherung und wachsendem Misstrauen im gesamten Finanzsektor. Den Banken wurde es zu riskant, sich untereinander Geld zu leihen.

Als Folge kam es weltweit zu immensen Verlusten und Insolvenzen bei Finanzunternehmen. An den Börsen brachen Kurse ein, die Wachstumsprognosen für 2009 mussten nach unten korrigiert werden. Um eine Rezession zu verhindern, beschlossen die Politiker, Staatshilfen zu gewähren. Auslöser war aber auch die Pleite der Lehman-Bank. Im Oktober 2008 wurde in Deutschland ein Bankenrettungspaket im Wert von 480 Milliarden Euro verabschiedet. 

Der DAX reagierte empfindlich. Nachdem er am 16. Juni 2007 mit 8.106 Punkten einen neuen höchsten Schlusskurs erreicht hatte, endete die Talfahrt am 6. März 2009 bei 3588 Punkten. Der Höchstwert aus dem Jahr 2007 wurde erst sechs Jahre später, am 7. Mai 2013, wieder erreicht. Danach aber erlebten wir den längsten Aktienaufschwung in der Geschichte von DAX, Dow Jones und anderen Börsen.

Die Ursachen der Finanzkrise waren vielschichtig:

1. Subprime-Hypotheken und Immobilienblase:
Eine der Hauptursachen war die Entstehung und der Platzen der sogenannten Subprime-Hypothekenblase. Banken vergaben risikoreiche Hypothekenkredite an wenig kreditwürdige Schuldner, die Schwierigkeiten hatten, ihre Hypotheken zurückzuzahlen. Dies führte zu einer massiven Blase im Immobilienmarkt, insbesondere in den USA.

2. Verbriefung von Risiken und komplexe Finanzprodukte:
Die Finanzbranche entwickelte komplexe Finanzinstrumente wie Mortgage-backed securities (verbriefte Hypotheken) und Collateralized Debt Obligations (CDOs), um Risiken zu verteilen. Diese Produkte waren jedoch oft so komplex, dass selbst Experten Schwierigkeiten hatten, ihre Risiken zu verstehen.

3. Mangelnde Transparenz und Risikomanagement:
Es gab einen Mangel an Transparenz in Bezug auf die tatsächlichen Risiken dieser Finanzprodukte. Viele Investoren, einschließlich großer Finanzinstitute, verstanden nicht vollständig, welchen Risiken sie ausgesetzt waren.

4. Versagen der Kreditratingagenturen:
Kreditratingagenturen stuften viele komplexe Finanzprodukte fälschlicherweise als sicher ein, was das Ausmaß des Risikos verschleierte und Investoren in die Irre führte.

5. Verschärfung der Finanzkrise durch Lehman Brothers-Insolvenz:
Die Insolvenz von Lehman Brothers im September 2008 verschärfte die Krise erheblich. Die Pleite einer der größten Investmentbanken löste eine Kettenreaktion aus und führte zu einem massiven Vertrauensverlust im Finanzsystem. Banken zögerten, Gelder an andere Institutionen auszuleihen, was zu einem Zusammenbruch des Interbanken-Kreditmarktes führte.

6. Globale Ausbreitung der Krise:
Die Krise breitete sich über die USA hinaus aus und hatte weltweit Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Banken in anderen Ländern waren ebenfalls von den toxischen Finanzprodukten betroffen.

7. Konjunkturelle Faktoren und hohe Verschuldung:
Die Krise trat in einer Zeit wirtschaftlicher Abschwächung auf, und viele Haushalte waren hoch verschuldet. Der Zusammenbruch des Immobilienmarktes führte zu massiven Vermögensverlusten, was wiederum die Konsumausgaben verringerte.

Fazit!

Die Finanzkrise von 2007 – 2009 führte zu weitreichenden Folgen, darunter staatliche Rettungsmaßnahmen, Bankenrettungen, Wirtschaftsstimulusprogramme und eine lange Phase der globalen wirtschaftlichen Unsicherheit. Zahlreiche Reformen wurden eingeleitet, um die Stabilität des Finanzsystems zu verbessern und das Risikomanagement zu verschärfen.

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