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Finanzkrisen nach dem 2. Weltkrieg: Die Dotcom-Blase

Die großen Finanzkrisen nach dem 2. Weltkrieg liegen für viele junge Börsenteilnehmer zu weit zurück, um deren Hintergründe zu verstehen. Es kann aber nicht schaden, sich einmal näher mit den folgenden Ereignissen zu beschäftigen:

Ölkrisen (1973 und 1979)

Schwarzer Montag (1987)

Asiatische Finanzkrise (1997-1998)

Dotcom-Blase (2000-2003)

Finanzkrise (2008)

Diese sind nur einige Beispiele, und es gab sicherlich auch andere kleinere Börsenrückgänge und Krisen in verschiedenen Teilen der Welt in der Nachkriegszeit. Börsencrashs sind oft das Ergebnis komplexer wirtschaftlicher und finanzieller Entwicklungen, und verschiedene Faktoren können zu ihrer Entstehung beitragen.

In diesem Beitrag geht es um die Dotcom-Blase, die in den Jahren 2.000 bis 2.003 eine Phase erhebliche Kursrückgänge an den weltweiten Aktienmärkten brachte und die besonders Technologie- und Internetunternehmen betraf.

Hier sind die Hauptgründe für diesen langen Bärenmarkt:

Im März 2000 begann der rapide Fall der Werte beim Neuen Markt. Seit 1997 hatte dieser Börsensektor ein beispielloses Wachstum verzeichnet. Besonders Kleinaktionäre hatten in die vielen Start-up-Unternehmen aus der Telekommunikations-, Medien- und Technologiebranche investiert. Diese New Economy Unternehmen versprachen Innovationen und scheinbar grenzenloses Wachstum. Oft wurde investiert, obwohl jegliches Hintergrundwissen über das jeweilige Unternehmen fehlte.

Startschuss für die Mobilisierung der Kleinanleger in Deutschland war die Einführung der Telekom-Aktie im November 1996, für die im Vorfeld intensiv geworben wurde. Es entstand ein regelrechtes Börsenfieber, das die Kurse in die Höhe trieb. Im Neuen Markt Segment konnten wachstumsstarke Firmen an die Börse gehen, ohne belegen zu müssen, dass sie in den Jahren zuvor Gewinne gemacht hatten.

Als ein Ende des Booms abzusehen war, zogen sich große Investoren zurück. Das ließ die Kurse sinken und führte zu Panikverkäufen bei den Kleinaktionären. Die Kurse stürzten ab. Nach 8.065 Punkten am 7. März 2000 dauerte die Talfahrt des DAX 3 Jahre an und endete am 12. März 2003 bei 2.203 Punkten. Im Juni 2003 wurde der Handel am Neuen Markt Segment der Börse geschlossen. Der Nemax 50 wurde durch den TecDAX als neuen Index für Technologiewerte ersetzt.

Die Gründe für diesen Crash waren vielfältig

1. Überbewertung von Technologieaktien:
In den späten 1990er Jahren erlebten viele Technologie- und Internetunternehmen einen rapiden Anstieg ihrer Aktienkurse, obwohl sie oft keine oder nur geringe Gewinne verzeichneten. Investoren waren von den Aussichten auf zukünftiges Wachstum begeistert und trieben die Bewertungen auf astronomische Niveaus. Viele Unternehmen hatten hohe Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV), was auf eine Überbewertung hindeutete.

2. Spekulative Blase:
Die Dotcom-Blase war eine spekulative Blase, bei der viele Anleger aufgrund von Euphorie und Hype in den Markt einstiegen, in der Hoffnung, von weiteren Kursgewinnen zu profitieren. Diese Blase war durch exzessiven Optimismus und einen Mangel an Fundamentaldaten gekennzeichnet.

3. Mangelnde Rentabilität der Unternehmen:
Viele der damals hoch bewerteten Unternehmen hatten keine klaren Gewinnperspektiven. Der Fokus lag eher auf Umsatzwachstum und Marktanteilen als auf der Erzielung von Gewinnen. Als die Erwartungen nicht erfüllt wurden, führte dies zu einem massiven Vertrauensverlust der Anleger.

4. Technologieinvestitionen und Forschungsausgaben:
Viele Technologieunternehmen investierten erheblich in Forschung und Entwicklung, ohne kurzfristige Gewinne zu erzielen. Als Investoren begannen, Gewinne zu priorisieren, gerieten viele Unternehmen in Schwierigkeiten.

5. Zinsanhebungen:
Die US-Notenbank (Federal Reserve) erhöhte die Zinsen, um einer möglichen Überhitzung der Wirtschaft entgegenzuwirken. Dies führte zu höheren Finanzierungskosten für Unternehmen, insbesondere für solche, die hohe Schulden hatten.

6. Massive Kursrückgänge und Insolvenzen:
Als die Blase platzte, brachen die Kurse vieler Technologieaktien massiv ein. Viele Unternehmen gingen bankrott, und zahlreiche Investoren erlitten erhebliche Verluste.

Fazit!

Der Dotcom-Crash hatte weitreichende Auswirkungen auf die Finanzmärkte und führte zu einer Phase der Unsicherheit und Korrektur. Es dauerte einige Jahre, bis sich die Märkte wieder erholten, und er trug dazu bei, eine kritischere Haltung gegenüber Bewertungen von Technologieunternehmen zu fördern.

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