Viele Bereiche von Aktien und Anleihen kann man bequem und kostengünstig mit Exchange Traded Funds (ETFs) abdecken. Für bestimmte Rohstoffe, wie beispielsweise Edelmetalle, benötigt man allerdings Exchange Traded Commodities (ETCs). Breit diversifizierte Rohstoff-Portfolios werden aber auch als ETF angeboten (sh. Beitrag)
ETCs sind börsengehandelte Wertpapiere, die es möglich machen, in Rohstoffe (Edelmetalle, Agrargüter, Energie) zu investieren, die an Warenbörsen gehandelt werden. Sie bilden also die Wertentwicklung eines zugrundeliegenden Rohstoffindizes nach. Dabei bieten sie grundsätzlich ähnliche Vorteile wie börsengehandelte Indexfonds (ETFs). Sie sind bei der Preisbildung günstiger als herkömmliche Aktien oder Fonds, sehr transparent und offen strukturiert. Zudem ist die Laufzeit von ETCs unbegrenzt, sie werden durchgehend an der Börse gehandelt und weisen ein hohes Maß an Liquidität auf.
Der Hauptunterschied zwischen ETFs und ETCs besteht darin, dass ETCs rechtlich eine Inhaberschuldverschreibung sind, während ETFs ein Sondervermögen darstellen. Im Gegensatz zu ETFs besteht somit bei ETCs ein Emittentenrisiko. D. h., dass es bei einer Insolvenz des Emittenten sein kann, dass man sein investiertes Kapital nicht oder nur teilweise zurückerhält. Um dieses Emittentenrisiko zu reduzieren, werden diese Schuldverschreibungen zusätzlich besichert. Dabei werden drei Arten der Besicherung unterschieden: die physische, die vollständige und die Besicherung durch Dritte.>p>
Die Besicherung von ETCs
Mit diesen Methoden der Besicherung möchten ETC‑Anbieter das Emittentenrisiko minimieren.
Physisch hinterlegte ETCs
ETCs auf Industriemetalle Aluminium, Kupfer und Zink oder Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin sind i.d. R. physisch besichert. Wer also beispielsweise in einen ETC auf ein Edelmetall wie Gold investiert, der physisch hinterlegt und besichert ist, darf davon ausgehen, dass sich tatsächlich Goldbarren im Tresor des Treuhänders befinden, die genau dem Wert der investierten Summe entsprechen. Ein Emittentenrisiko kann somit ausgeschlossen werden.
Vollständig besicherte ETCs
Bei vollständig besicherten ETCs werden „Sicherheiten” garantiert. Jedoch handelt es sich bei diesen hinterlegten Sicherheiten nicht um greifbare, physische Rohstoffe, sondern um gewöhnliche Kredite, die z.B. Versicherungen gewähren. Die Gelder bestehen dabei entweder aus Bareinlagen der Institute oder Aktien mit hoher Bonität.
ETCs mit Drittdeckung
Man spricht von einer Drittdeckung, wenn das Emittentenrisiko von einer dritten Partei getragen wird. Das können Finanzinstitute aber auch andere Konzerne sein, die im Falle eines Ausfalls des Emittenten mit dem Vermögen ihres Unternehmens haften. Beispielsweise gibt es diverse ETCs auf Rohstoffe wie Öl, für deren Sicherheit prominente Energieunternehmen mit ihrem Betriebsvermögen haften.
Welche weiteren Risiken gibt es bei ETCs?
Preisänderungsrisiko
ETCs bilden die Wertentwicklung des zugrundeliegenden Basiswerts, also des Rohstoffs, nach. Somit ist man dem Preisänderungsrisiko bzw. Marktrisiko ausgesetzt. Wenn also der Preis des nachgebildeten Rohstoffs fällt, erleidet der ETC einen Verlust, umgekehrt erzielt der ETC einen Gewinn. Diesem Risiko ist man beim Handel an der Börse aber generell auch mit anderen Wertpapieren, wie etwa Aktien oder Anleihen, ausgesetzt.
Währungsrisiko
Zu den Risiken von ETCs zählt auch das Währungsrisiko, da Commodities wie z. B. Gold selten in Euro gehandelt werden, sondern normalerweise in US‑Dollar. Die Wertentwicklung und Rendite eines ETCs, kann also von Wechselkursschwankungen abhängen. Bei manchen Produkten gibt es allerdings Währungsabsicherungen.
Welche Vorteile bieten ETCs?
Man erhält einen einfachen Zugang zu Investments in Rohstoffe und profitiert von der günstigen Preisbildung und der Transparenz. Zudem ist die Laufzeit von ETCs unbegrenzt, sie werden durchgehend an der Börse gehandelt und weisen ein hohes Maß an Liquidität auf. Zudem kann das Investieren in ETCs einen diversifizierenden und damit risikominderten Einfluss auf das eigene Wertpapier-Portfolio haben.
Wie viel kosten ETCs?
Die ETC-Kosten liegen in der Regel zwischen 0,00 und 0,59 Prozent pro Jahr. In dieser Gesamtkostenquote sind Kosten wie Lagerhaltungs‑ und Managementkosten sowie Versicherungsprämien enthalten. Zusätzliche Kosten können für die Verwahrung im Wertpapierdepot, für Transaktionen und zur Währungssicherung anfallen.
Fazit:
Ein Investment in ETCs ist eine bequeme, kostengünstige und transparente Möglichkeit, Rohstoffe als eine von mehreren Anlageklassen mit ins Depot zu nehmen. Damit können ETCs ein zusätzlicher und sinnvoller Baustein in der Asset Allokation von Anlegerinnen und Anlegern sein. Aufgrund der beschriebenen Risiken sollten sie aber nur in überschaubaren Mengen beigemischt werden.
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