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Die Dow-Theorie – was ist das?

Die Dow-Theorie ist der “Urmutter” aller markttechnischen Theorien. Sie wurde von Charles H. Dow aufgestellt, dem die Erfindung von Aktienindices wie den Dow-Jones-Index zugeschrieben wird. Die Grundlagen dieser Theorie, die später nach ihm benannt wurde, wurden in Leitartikeln des Wall-Street-Journal veröffentlicht. Nach seinem Tode im Jahr 1902 verfolgte sein Nachfolger als Herausgeber des WJ, William P. Hamilton, die Prinzipien über 27 Jahre weiter. Er brachte sie in ein System und formte damit die Dow-Theorie, wie man sie kennt.

Viele Investoren benutzen sie auch heute noch mehr oder weniger bewusst, in größerem oder geringerem Ausmaß, um danach ihre Investmentpolitik auszurichten. Diese Theorie ist schlicht und einfach „technisch“ und befasst sich mit nichts anderem als der Aktion des Aktienmarktes selbst – ausgedrückt in gewissen Indices. Das bedeutet, wer sich mit der technischen Börse befassen will, sollte seine Studien mit der Dow-Theorie beginnen, denn diese betont die Bedeutung des allgemeinen Markttrends und liefert dazu wertvolle Richtlinien.

Lange vor dem Wirken von Charles H. Dow hatten Bankiers und Geschäftsleuten bereits beobachtet, dass sich die Aktien der meisten großen Gesellschaften gemeinsam auf- und abwärts bewegten. Aktien, die sich gegen den Marktrend bewegten, waren eher eine Ausnahme, und dies währte meist auch nur ein paar Tage oder Wochen. Natürlich stiegen im Boom einige Aktien schneller und höher als andere, während im Abwärtstrend einige schneller fielen und manche Werte sich widerstandsfähig zeigten. Aber die Tendenz, sich gemeinsam in eine Richtung zu bewegen, war offensichtlich.

Charles Dow hat als Erster den systematischen Versuch unternommen, diesen allgemeinen Trend des Aktienmarktes in Form eines Durchschnittspreises einiger ausgesuchter, repräsentativer Aktien auszudrücken. Im Jahre 1897 fasste er sie in zwei „Dow-Jones-Average“-Indices zusammen, die bis heute benutzt werden. Ein Index bestand nur aus den Aktien von zwanzig Eisenbahngesellschaften, denn diese waren die führenden Geschäftsunternehmen seiner Zeit. Der andere, der weltberühmte Industrial Index, bestand zunächst nur aus zwölf Aktien. 1916 wurde die Anzahl auf zwanzig und am 1. Oktober 1928 auf die auch noch heute gültigen 30 Titel erhöht.

In beiden Indices wurden die Aktien von Zeit zu Zeit ausgewechselt, um die Liste so repräsentativ wie möglich zu halten. Die einzige Aktie, die im Eisenbahnindex von 1897 bis 1956 enthalten war, ist die New York Central. General Electric war ursprünglich im Industrial-Index, flog 1898 kurzfristig raus, wurde wieder aufgenommen und musste dann zuletzt – nach 110 Jahren – den Index 2018 als letztes Gründungsmitglied verlassen. 1929 wurden alle Versorgungsunternehmen aus dem Industrial Index ausgegliedert und ein neuer „Utility Average“ aus zwanzig Aktien gebildet, der 1938 auf fünfzehn Werte reduziert wurde. Aus diesen drei Indices, den zwanzig Eisenbahnen (besser bekannt als DJ Transportation Index), dreißig Industrieunternehmen und fünfzehn Versorgern wurde ein neuer (kaum bekannter) Gesamtindex gebildet, den „Dow Jones 65 Stock Composite“.

Die Dow-Theorie und deren Interpretation basieren allerdings nur auf den Transportation- und den Industrial-Index.

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