Was ist der Creation-/Redemption-Prozess?
Die Ausgabe von ETF-Anteilen ist nicht zu vergleichen mit der Ausgabe von Aktien. Bei Aktien ist es üblich, dass ein Unternehmen im Rahmen seines Börsengangs eine bestimmte Anzahl an Aktien ausgibt, die dann an der Börse, also auf dem Sekundärmarkt, gehandelt werden. Zusätzliche Aktien werden im Rahmen einer Kapitalerhöhung ausgegeben. ETF-Anteile werden dagegen in einem sogenannten Creation-Redemption-Prozess ausgegeben bzw. auch wieder zurückgenommen.
Durch den Creation-Prozess entstehen neue ETF-Anteile, während mit dem Redemption-Prozess ETF-Anteile wieder an die Fondsgesellschaft zurückgegeben werden können. Das Gute daran ist also, dass dieser Prozess die Erhöhung oder Reduzierung von ETF-Anteilen ermöglicht, ohne dass andere Anteilseigner der ETFs betroffen sind. Dieses flexible Vorgehen wird ausschließlich von einem sogenannten autorisierten Teilnehmer (AT – institutionelle Handelsabteilungen, Market Maker) vollzogen. ETF-Anleger treffen damit selbst zu keinem Zeitpunkt eine Entscheidung über die Creation oder Redemption eines ETFs.
Wie funktioniert der Creation-/Redemption-Prozess?
Der Market Maker stellt einen Aktienkorb zusammen, um den Basiswert des ETFs abzubilden. Dieser entspricht zum Beispiel eins zu eins dem Basiswert wie dem Dax-Index). Er erhält dazu von der Fondsgesellschaft im Gegenzug ETF-Anteile im Wert des Wertpapierkorbs, den er geliefert hat. Der Prozess beinhaltet somit den Tausch von Wertpapierkörben gegen ETF-Anteile und umgekehrt.
Was sind die Vorteile des Creation-/Redemption-Prozesses?
• Die Flexibilität und Transparenz des ETF ermuntert zahlreiche Market Maker zur Unterstützung dieses Produkts.
• Die genannten Faktoren sorgen dafür, dass ETFs je nach Risiken und Kosten so nahe wie möglich am Marktwert bzw. am Nettoinventarwert des Fonds gehandelt werden können.
• Der Creation/Redemption-Mechanismus ermöglicht dem ETF eine Expansion oder Kontraktion, die sich den Nachfrageschwankungen der Kunden anpasst.
Hier noch zum besseren Verständnis eine grafische Darstellung:
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