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Bollinger Bänder

John Bollinger, ein bekannter, technisch orientierter Händler, entwickelte Anfang der 1980er Jahre die nach ihm benannten Bänder. Sein Buch „Bollinger on Bollinger Bands (2001)“ wurde in elf Sprachen übersetzt. Anleger sollen durch diese Bänder in die Lage versetzt werden zu erkennen, wann ein Vermögenswert (z. B.

Dieses technische Analysetool unterteilt sich in mehrere Trendlinien: einem einfachen gleitenden Durchschnitt (SMA = Simple Moving Average), der das mittlere Band darstellt und einem oberen und einem unteren Band. Die oberen und unteren Bänder sind typischerweise 2 Standardabweichungen +/- von einem einfachen gleitenden 20-Tage-Durchschnitt (der die Mittellinie darstellt) entfernt, können aber modifiziert werden. Wenn der Preis das obere Bollinger-Band kontinuierlich berührt bzw. übersteigt, kann dies ein Überkauft-Signal anzeigen. Umgekehrt kann kontinuierliches Berühren bzw. Unterschreiten des unteren Bandes ein Überverkauft-Signal anzeigen.

Wie werden die Bänder berechnet?

Als erstes wird der einfache gleitende Durchschnitt (SMA) des betreffenden Wertpapiers berechnet. Typischerweise geschieht dies unter Verwendung eines 20-Tage-SMAs. Ein erster Datenpunkt würde somit der 20-Tage-Durchschnitt der Schlusskurse der ersten 20 Tage sein. Beim nächsten Datenpunkt wird der älteste Preis entfernt und der aktuellste Schlusskurs hinzufügt, dann den Durchschnitt nehmen und so weiter.

In einem nächsten Schritt wird dann die Standard-Abweichung des Wertpapierpreises ermittelt. Sie ist ein mathematisches Maß (für die durchschnittliche Varianz) und spielt eine wichtige Rolle z. B. bei Statistiken und Finanzen.

Vereinfacht ausgedrückt misst die Standardabweichung somit, wie weit die Zahlen von einem Durchschnittswert entfernt sind.

Nur für diejenigen, die dies wirklich wissen wollen: Die Standard-Abweichung kann berechnet werden, indem die Quadratwurzel der Varianz genommen wird, die selbst der Durchschnitt der quadrierten Differenzen des Mittelwerts ist. Als nächstes multipliziert man diesen Wert mit zwei und addiert und subtrahiert diesen Betrag von jedem Punkt entlang des SMA. Diese erzeugen die oberen und unteren Bänder.

Wie funktionieren die Bänder in der Praxis?

Der sogenannte „ Squeeze “ ist das zentrale Konzept der Bollinger Bänder. Wenn die Bänder nahe beieinanderliegen und den gleitenden Durchschnitt einengen, wird dies als Squeeze bezeichnet. Ein Squeeze signalisiert eine Phase niedriger Volatilität. Dies wird von den technischen Analysten als ein potenzielles Zeichen für eine zukünftig höhere Volatilität und damit interessanten Handelsoptionen angesehen.

Umgekehrt gilt, je weiter sich die Bänder auseinander bewegen, desto wahrscheinlicher ist die Möglichkeit eines Rückgangs der Volatilität. Damit erhöht sich wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Ausstieg aus einer Position lohnen könnte. Diese Bedingungen sind jedoch keine wirklichen Handelssignale. Denn die Bänder geben keinen Hinweis darauf, wann die Änderung stattfinden kann oder in welche Richtung sich der Preis bewegen könnte.

Ungefähr 90 % der Kursbewegungen finden zwischen den beiden Bändern statt. Jeder Ausbruch über oder unter die Bänder ist somit ein wichtiges Ereignis. Der Ausbruch ist aber kein Handelssignal. Der Fehler, den die meisten Menschen machen, ist zu glauben, dass das Erreichen oder Überschreiten eines der Bänder ein Signal zum Kauf oder Verkauf ist. Sogenannte Breakouts geben keinen Hinweis auf die Richtung und das Ausmaß der zukünftigen Preisbewegung.

Wie sieht der Erfinder seine Bänder?

Der Erfinder, John Bollinger, sieht sie nicht als eigenständiges Handelssystem. Aus seiner Sicht sind sie einfach ein Indikator, der Händlern oder Investoren Informationen über die Preisvolatilität liefern soll. Er schlägt deshalb vor, sie mit zwei oder drei anderen nicht korrelierten Indikatoren zu ergänzen, die direktere Marktsignale liefern.

Er hält es für entscheidend, Indikatoren zu verwenden, die auf verschiedenen Arten von Daten basieren. Einige seiner bevorzugten technischen Techniken sind Moving Average Divergence/Convergence (MACD), On-Balance Volume und Relative Strength Index (RSI).

Wie verwendet der Autor dieses Beitrages die Bänder?

Ich konzentriere mich bei der charttechnischen Betrachtung nicht auf die obere oder untere Trendlinie (das sind wie auf der Straße die Fahrbahnmarkierungen), sondern auf die einfache 20-Tage-Durchschnittslinie. Sie gibt die Richtung des Index, einer Aktie oder einer Währung vor. Frei nach dem verstorbenen Börsenaltmeister André Kostolany kann man sagen, dass die 20-Tages-SMA das Herrchen darstellt, der die Marschrichtung vorgibt. Der Hund (Index, Aktie etc.) folgt grundsätzlich dieser Richtung, allerdings unter möglichen Zick-Zack-Bewegungen. Nach einer bestimmten Zeit will der Hund unbedingt in eine andere Richtung. Diese gilt aber erst als neu etabliert, wenn das Herrchen (20-SMA) dies auch mit Verzögerung mitmacht. Um das Sichtbarmachen dieser Trends zu veranschaulichen, hierzu zwei Charts: Der eine zeigt den DAX-Index ohne Bollinger Band, der andere mit.

Quelle: Stoclk3, Eigene Bearbeitung
Stock3, Eigene Bearbeitung

Fazit!

Wie man deutlich erkennen kann, ist es durch die Nutzung des Bollinger Bandes bzw. der Mittellinie möglich, Trends bzw. Trendwechsel zu erkennen. Dies hilft aus meiner Sicht sehr gut, ein besseres Timing für den Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers zu identifizieren. 

Solltest Du Dich detaillierter darüber informieren wollen:

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