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„Straddle“- und „Strangle“-Strategien

Wie verhält man sich in Phasen eines Seitwärtstrends?

Wenn anderen Anlegern die Trägheit eines Index wie z. B. der DAX auf die Nerven geht, ist die Zeit für clevere Strategien gekommen. In solchen Phasen, in denen es etwas länger seitwärts tendiert, steht ja die Frage im Raum, in welche Richtung der Markt schlussendlich ausbricht. Profis warten hier zunächst einmal ab und schauen dem Treiben gelassen zu. Erst wenn ein Ausbruch auf Tagesschluss-Kursbasis erfolgt ist, wird gehandelt und man steigt prozyklisch nach oben ein oder sucht sich eine Möglichkeit (Future-Kontrakte, CfDs, Optionen), bei fallenden Märkten zu partizipieren. Die Gefahr besteht hier darin, dass es sich um einen Fehlausbruch handelt und der Index wieder in die andere Richtung dreht.

Gibt es eine clevere Alternative?

Eine noch interessantere Alternative bietet eine Kombinationsstrategie mit Optionsscheinen – wie dem „Straddle“ oder dem „Strangle“. Hier kann ein chancenorientierter Anleger gut verdienen – egal, in welche Richtung die Kurse ausbrechen.

Straddle:

• Anleger erwerben gleichzeitig und in gleicher Menge Kauf-Optionsscheine (Call genannt – gewinnt bei steigenden Kursen) und Verkaufs-Optionsscheine (Put genannt – gewinnt bei fallenden Kursen).

• Mit gleicher Laufzeit und mit dem gleichen Basispreis. Dieser befindet sich in der Nähe des aktuellen Kurses („am Geld“).

• In Deutschland wählt man vorzugsweise den Dax, weil es hier eine besonders große Auswahl kostengünstiger Scheine gibt.

• Die Idee: Wenn die Schwankungen zunehmen, verbucht eine Tranche der Optionsscheine so hohe Gewinne, dass das die Verluste der anderen Tranche mehr als ausgleicht.

Straddle:

• Anleger erwerben gleichzeitig und in gleicher Menge Kauf-Optionsscheine (Call genannt – gewinnt bei steigenden Kursen) und Verkaufs-Optionsscheine (Put genannt – gewinnt bei fallenden Kursen).

• Mit gleicher Laufzeit, aber (Achtung!) mit unterschiedlichen Basispreisen der Calls und Puts. D. h. sie sind „aus dem Geld“ (bei diesen Papieren ist der innere Wert null).

• Das bedeutet: Die Scheine sind vergleichsweise günstig, der Kapitaleinsatz ist also geringer.

• Im Gegenzug muss der Dax allerdings stärker ausschlagen, damit die Strategie aufgeht.

• Bei einem DAX-Index von ca. 14.000 Punkten könne man z. B. die Basis 13.800 (Put) und 14.200 (Call) nehmen.

Auf dem Finanzportal www.onvista.de unter dem Reiter „Derivate“ findet man passende Optionsscheine. Die Ausgangslage für solch einen Ansatz ist vor allem dann günstig, wenn der offizielle Index für Kursschwankungen (Volatilität) der Deutschen Börse AG, der VDax-New, niedrig ist. Ein unterdurchschnittliches Niveau ist um die 20 Zähler – der Spitzenwert im Corona-Ausverkauf 2020 betrug mehr als 70 Punkte. Denn Optionsscheine sind in Zeiten niedriger Volatilität generell preiswerter. Das liegt daran, dass die Volatilität in die Preisberechnung der Optionen mit einfließt.

Was ist unbedingt zu beachten?

Warnhinweis: Jede Option hat eine bestimmte Laufzeit. Bei der Spekulation auf einen Ausbruch muss also eine grobe Schätzung vollzogen werden, bis wann dieser erfolgen könnte. Entsprechend sollte man die Fälligkeit der Option wählen, was den Erwerb aber verteuert. Sollte sich der Ausbruch verzögern, droht ein Verlust des gesamten Einsatzes. Diese Strategie ist also nur für jemanden geeignet, der dieses Risiko einschätzen kann und den möglichen Gesamtverlust auf ein erträgliches Maß begrenzt.

Wer sich intensiver mit dem Thema „Optionen“ auseinandersetzen möchte, der könnten sich u.a. folgendes Buch näher anschauen:

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