Die Reise durch die Börsenwelt geht weiter. Als ich noch für eine Vermögensverwaltung gearbeitet habe, wurde ich oft – wie oben beschrieben – von meiner Frau begrüßt. Das bedeutet, sie hatte mir vorher gesagt, wohin der Aktienmarkt laufen würde, und ich war anderer Meinung. Ratet mal, wer dann Recht hatte, wenn mir dieser Satz entgegenschlug?
Der Dax-Index hat seinen Aufwärtstrendkanal bei ca. 14.700/800 P. nach unten verlassen. Damit ist die Sommerkorrektur in vollem Gange.
Geht es jetzt unmittelbar weiter nach unten...?
…vielleicht sogar unter 15.000 Punkte? Das ist natürlich denkbar, allerdings sind da vorher noch ein paar Hürden zu nehmen. Zudem sind die Aktienmärkte im kurzfristige Bereich stark überverkauft, d. h. es ist jederzeit eine stärkere Gegenbewegung möglich.
Was sind die Gründe für die derzeitige Schwäche?
China Wirtschaft schwächelt zunehmend und der Immobiliengigant Evergrande hat Konkurs angemeldet. Weitere Pleiten von Immobilienunternehmen drohen und die chinesische Regierung ist alarmiert. Der Hang-Seng-Index verlor seit dem Hoch im Januar über 20 Prozent ist damit in einen Bärenmarkt eingetreten.
Die starke Rallye an der Nasdaq – vor allem der KI-Werte – verleitet Anleger zunehmend zu Gewinnmitnahmen. Man will unbelastet durch die Ferienzeit kommen.
Die deutsche Wirtschaft schwächelt weiter vor sind hin und die Regierung macht nicht den Eindruck, dass nach der Sommerpause die richtigen Impulse gesetzt werden können. Rest-Europa fürchtet eine Ansteckung.
Was bedeutet das für die Aktienmärkte?
Der Volatilitätsindex VIX (für den S&P500-Index) steigt wieder, d. h. die Nervosität der Anleger nimmt zu. Der Nasdaq 100 hat bereits knapp 10 Prozent verloren. Beim Dax sind es aktuell ca. 1000 Punkte, d. h. ungefähr 6 Prozent.
Der Anbieter Sentix macht wöchentlich Kapitalmarktumfragen bei über 5.000 privaten und professionellen Anlegern. Derzeit ist ein besonders negatives Ergebnis für den EuroStoxx50 zu verzeichnen. In 7 vergleichbaren Fällen lag der Aktienmarkt nach 12 Wochen rund 6% höher. Doch die Statistik zeigt auch, dass die nächsten 1-4 Wochen durchaus anspruchsvoll sein können.
Wie sieht es beim Dax konkret aus?
Der Dax hat vor der 15.000er-Marke noch 2 wichtige Unterstützungen. Zum einen die 200-Tagelinie bei ca. 15.400 P. und zum anderen eine Trendlinie bei ca. 15.250-300 P.
Spätestens die untere Marke bei 15.250 könnte halten und dann dem Markt Raum für eine Erholung geben.Wie weit könnte eine Erholung gehen?
Derzeit bildet sich im Dax ein Wolfe-Keil im 4-Stunden-Chart. Sobald hier ein Ausbruch über die Abwärtstrendlinie (z. Zt. ca. 15.700 P.) erfolgt, ist ein Anstieg bis ca. 16.050 P. möglich.
Ich schaue mir das Spiel derzeit lieber von der Seitenlinie an als Investor. Es kann noch wochen- oder monatelang seitwärts gehen. Um neu zu investieren, sollte der Dax zumindest auf meine Zielzone bei ca. 14.500 fallen.
Als Trader versuche ich die Bewegungen mitzunehmen. Dafür braucht man aber eine gute Charttechnik, um Richtungsänderungen rechtzeitig zu erkennen.
Wer sich für das Traden interessiert
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