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Die Burggraben-Strategie

Die Burggraben-Strategie, auch bekannt als „economic moat“ (Wirtschaftsgraben), ist ein Konzept, das von dem Investor Warren Buffett geprägt wurde. Es ist zwar nicht neu, aber es funktioniert seit Jahrzehnten hervorragend, denn Aktien mit einer solchen Strategie entwickeln sich langfristig betrachtet besser als der breite Markt.

Wie definiert sich das Konzept?

Es bezieht sich auf die Idee, dass erfolgreiche Unternehmen eine Art wirtschaftlichen Schutzgraben um sich herum haben sollten, der es potenziellen Konkurrenten erschwert, in ihren Markt einzutreten oder ihnen Marktanteile abzunehmen. Der Begriff „Burggraben“ leitet sich von den tiefen Gräben ab, die mittelalterliche Burgen umgaben, um sie vor Angriffen zu schützen. In der Geschäftswelt steht der Burggraben metaphorisch für die verschiedenen Wettbewerbsvorteile, die ein Unternehmen besitzen kann, wie zum Beispiel:

Hoher Marktanteil und Markenbekanntheit

• Patente und geistiges Eigentum

• Niedrige Kostenstrukturen

• Netzwerkeffekte

• Hohe Kundenbindung

• Skaleneffekte

Diese Faktoren machen es schwierig für Konkurrenten, in den Markt einzudringen oder das etablierte Unternehmen zu verdrängen, und schaffen so eine Art Schutzschild um das Geschäft. Investoren wie Buffett bevorzugen Unternehmen mit starken Burggräben, da sie langfristige Wettbewerbsvorteile bieten und das Potenzial für nachhaltiges Wachstum und stabile Renditen erhöhen.

Was sind bekannte Beispiele?

Eines der bekanntesten Beispiele ist Coca-Cola.

Es gibt viele Konkurrenzprodukte mit koffeinhaltiger Brause (z. B. Pepsi-, Afri- oder Fritz-Cola). Aber es gibt nur ein Original. Warren Buffet ist bekennender Coca-Cola-Trinker und ist bereits seit Ende der 80er-Jahre in der Aktie investiert. Sein damaliger Kaufpreis von ca. 1,3 Milliarden Dollar ist heute rund 25 Milliarden Dollar wert und das Unternehmen hat seither jedes Quartal eine Dividende gezahlt.

Allerdings wird der Burggraben durch die vielen lokalen Anbieter etwas schwächer, und die Supermärkte versuchen zunehmend ihre eigenen Billigprodukte zu verkaufen. Im Vergleich zum S&P 500 mit einer Performance von ca. 170 Prozent schaffte Coca-Cola in den letzten 10 Jahren nur knapp 100 Prozent.

Apple ist mit rund 50 Prozent die größte Position im Portfolio von Buffetts Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway. Das Unternehmen hat eigentlich einen doppelten Burggraben. Denn zum einen ist die Marke Kult und anderen treibt man die Konkurrenz mit immer neuen Innovationen vor sich her (z. B. die Datenbrille Apple Vision Pro mit einem Verkaufspreis bei Einführung von ca. 3.500 US-Dollar). Die Apple-Aktie hat sich in den letzten 10 Jahren mehr als verdreizehnfacht.

Weitere bekannte Beispiele wären Alphabet/Google (90 Prozent Marktanteil) oder Microsoft mit aktueller Integration von ChatGPT in Bing. Im Pharmasektor ist dies Novo Nordisk mit seinem großen Erfolg mit dem Adipositas-Medikaments Wegovy.

Welche ETFs gibt es zu diesem Thema?

Die Kapitalanlagegesellschaft Vaneck hat bereits seit dem Jahr 2000 mit dem Morningstar Global Wide Moat einen weltweit investierenden Burggraben-ETF an. Der 2015 lancierte Vaneck Morningstar US Sustainable Wide Moat ETF hat sich deutlich besser entwickelt. Er berücksichtigt auch ökologische und soziale Kriterien sowie die Unternehmensführung (ESG) bei der Aktienauswahl. Der Frankfurter ETF – Modern Value und der Global Brands von L&G verfolgen ebenfalls eine nachhaltige Investmentstrategie.

Quelle: Focus Money
Quelle: Focus Money
Quelle: Focus Money
Quelle: Focus Money
Quelle: Focus Money

Wie sieht es mit neuen Produkten aus?

Aber der Anbieter Vaneck hat im Januar 2024 seine Produktpalette erweitert:

Der Morningstar US Wide Moat ETF (WKN/ISIN: A3ELCY/IE0007I99HX7) hat folgende Kriterien:

1. US-Aktien, die über einen tiefen Burggraben verfügen, der mindestens 20 Jahre lang Bestand haben sollte.

2. Eine günstige Bewertung, was auch für Buffett immer eine entscheidende Rolle spielt.

Der Morningstar US SMID Moat ETF (WKN/ISIN: A3ELCX/IE000SBU19F7) verfolgt im Prinzip dasselbe Konzept mit einem entscheidenden Unterschied:

• Dieser Indexfonds konzentriert sich auf Small- und Midcaps, da diese Aktien historisch gesehen oft höhere Renditen erzielen konnten.

Beide Indexfonds lancierte Vaneck erst Mitte Januar dieses Jahres, weshalb aussagekräftige Performancedaten erst einmal fehlen.

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