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Agraraktien oder Agrarrohstoffe – was man beachten sollte!

Ein Investment in den Agrarsektor macht durchaus Sinn, denn schlussendlich gelten Nahrungsmittel und Lebensmittel sowohl als konjunkturresistent wie auch als relativ krisensicher. Agrarrohstoffe geraten zunehmend ins Blickfeld, da die Bevölkerungszahlen weiter steigen werden und die Gefahr klimabedingter Ernteeinbußen nimmt zu.

Derzeit beläuft sich die Weltbevölkerung auf ungefähr acht Milliarden Menschen. Die Vereinten Nationen (UN) gehen davon aus, dass bis zum Jahr 2050 zwischen 9,4 Milliarden und 10,2 Milliarden Menschen auf der Erde leben werden. Damit ist ein wachsender Bedarf an Lebensmitteln vorprogrammiert. Investoren müssen sich dabei folgende Frage stellen:

Setze ich auf steigende Preise für Agrarrohstoffe

oder investiere ich börsennotierte Unternehmen?

Viele Anleger haben in diesem Sektor moralische Bedenken und setzen deshalb lieber auf Aktien. Das liegt daran, das steigende Preise bei Weizen, Mais, Reis, Sojabohnen, Zucker usw. in der Regel den Hunger in der Welt verschlimmern. Dagegen werden Firmen aus dem Agrarsektor häufig in einem Atemzug mit verbesserten Ernteerträgen bzw. Erntemethoden genannt. Auch wenn in dieser Branche „schwarze Schafe“ durchaus ihr Unwesen treiben können, werden deren Geschäftsmodelle häufig als überwiegend positiv wahrgenommen.

Wie kann man in Agrarrohstoffe investieren?

Man kann via ETCs ein direktes Investment in Agrarrohstoffe tätigen. Dabei besteht die Möglichkeit, dies sowohl über entsprechende Indizes als auch über einzelne Rohstoffe in die Tat umzusetzen. Hier sollte man beachten, dass solchen Investments Futures zugrundliegen, die von ihrem Wesen hochspekulativen Wetten entsprechen. Dabei handelt es sich in erster Linie um Wertpapiere, denen keine physischen Rohstoffe, sondern lediglich Zahlungs- bzw. Lieferversprechen zugrunde liegen.

Die Kontrahenten- bzw. Ausfallrisiken würden sich im Falle von starken Finanzmarktturbulenzen spürbar erhöhen. Speziell konstruierte Rohstoffindizes schwanken diversifikationsbedingt meist weniger stark als ETCs auf nur einen Rohstoff und weisen damit ein geringeres Verlustrisiko auf. WICHTIG zu wissen ist vor allem, dass bei future-basierten Rohstoff-Investments stets das Risiko von sogenannten Rollverlusten besteht, die beim regelmäßig notwendigen Wechsel in länger laufende Kontrakte entstehen können.

Wie sieht es bei einem Vergleich der Wertentwicklung aus?

Man kann – vereinfacht gesagt – behaupten, dass ETF-Investments in Agrarrohstoffe stärker von zufälligen Entwicklungen abhängen und deshalb schwerer kalkulierbar sind als dies bei Aktiengesellschaften im Agrarbereich der Fall ist. Grundsätzlich besteht im gegenwärtigen Marktumfeld eine gewisse Chance, dass zahlreiche Agrarrohstoffe in einen längerfristigen Rallyemodus verbleiben. Allerdings erfordert dies beim Investor ein ausgesprochen robustes Nervenkostüm.

In den vergangenen drei Jahren entwickelten sich die beiden bedeutendsten ETFs in diesem Segment – der Agraraktien-ETF iShares Agribusiness UCITS ETF USD und der Agrarrohstoff-ETF WisdomTree Agriculture ähnlich positiv.

Wie unterscheiden sich die beiden Produkte?

Mit dem WisdomTree Agriculture-ETF  (WKN: A0KRKB) kaufen sich Anleger ein relativ diversifiziertes Investment in insgesamt neun Agrarrohstoffe ein, da das Wertpapier den Bloomberg Agriculture Sub Total Return Index (Mais, Kaffee, Baumwolle, Weizen, Zucker, Kansas-Weizen, Sojabohnenmehl, Sojabohnen und Sojaöl) nachbildet. Auf Sicht von drei bzw. fünf Jahren ließen sich damit zwar ausgesprochen attraktive annualisierte Renditen von 22,6 bzw. 11,0 Prozent erzielen, auf Sicht von zehn Jahren schmilzt dieser Wert allerdings auf lediglich 1,4 Prozent dahin. Der ETC hat eine TER von 0,49% bei einem aktuellen Volumen von ca. 275 Mio. € und bildet den Index synthetisch nach.

Der iShares Agribusiness UCITS ETF (WKN: A1JKQK) konnte sich dagegen verlässlicher entwickeln. Dieser ETF bietet nämlich die Möglichkeit, auf einen Schlag in 68 Unternehmen aus dem Agrarsektor zu investieren. Über einen Anteil von über fünf Prozent verfügten aktuell die folgenden Gesellschaften: Archer Daniels Midland, Nutrien, Corteva, Deere und Marubeni. Die Performance dieses ETFs kann sowohl auf mittlere wie auch auf lange Sicht überzeugen. Auf Basis der vergangenen zehn Jahre errechnet sich nämlich eine annualisierte Rendite in Höhe von 7,7 Prozent, die auf Sicht von drei bzw. fünf Jahren bei 14,0 bzw. 6,7 Prozent liegt. Der ETF hat eine TER von 0,55% bei einem aktuellen Volumen von ca. 540 Mio. € und bildet den Index physisch ab.

Fazit!

Berücksichtigt man verschiedene Einflussfaktoren scheint ein ETF-Investment in Agraraktien besser kalkulierbar zu sein. Allerdings liegt die Risikokennzahl Volatilität um einige Prozentpunkte höher als beim WisdomTree Agriculture-ETF.

In dieser Studie sollen die Ursachen

für die drastischen Preissteigerungen

der vergangenen Jahre identifiziert

werden und auf ihre Folgen

eingegangen werden.

Ebenfalls wird die Rolle der

Spekulationsaktivitäten in diesem

Zusammenhang erläutert.

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