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Finanzkrisen nach dem 2. Weltkrieg: Die Ölkrisen

Die großen Finanzkrisen nach dem 2. Weltkrieg liegen für viele junge Börsenteilnehmer zu weit zurück, um deren Hintergründe zu verstehen. Es kann aber nicht schaden, sich einmal näher mit den folgenden Ereignissen zu beschäftigen:

Ölkrisen (1973 und 1979)

Schwarzer Montag (1987)

Asiatische Finanzkrise (1997-1998)

Dotcom-Blase (2000-2003)

Finanzkrise (2008)

Diese sind nur einige Beispiele, und es gab sicherlich auch andere kleinere Börsenrückgänge und Krisen in verschiedenen Teilen der Welt in der Nachkriegszeit. Börsencrashs sind oft das Ergebnis komplexer wirtschaftlicher und finanzieller Entwicklungen, und verschiedene Faktoren können zu ihrer Entstehung beitragen.

In diesem Beitrag geht es um die Ölkrisen von 1973 und 1979. Es waren zwei separate, aber miteinander verbundene Ereignisse, die zu erheblichen Turbulenzen auf den Weltmärkten führten. Hier sind die Hauptgründe für jede dieser Krisen:

Ölkrise von 1973 (auch als Erste Ölkrise bekannt)

Jom-Kippur-Krieg (Oktober 1973):
Die Krise wurde durch den Jom-Kippur-Krieg ausgelöst, in dem Ägypten und Syrien Israel angriffen. In Reaktion darauf führten die arabischen Mitglieder der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder) einen Öl-Embargo gegen Länder durch, die Israel unterstützten, darunter die USA, Kanada, das Vereinigte Königreich und die Niederlande.

Ölpreiserhöhungen:
Als Reaktion auf das Embargo beschlossen die OPEC-Länder, die Ölpreise drastisch zu erhöhen. Zwischen 1973 und 1974 stiegen die Ölpreise um das Vierfache.

Energiekrise und Wirtschaftseinbruch:
Die abrupten Ölpreiserhöhungen führten zu einer schweren Energiekrise in den betroffenen Ländern. Dies hatte erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft, da die Kosten für Energie stark stiegen und eine Inflation auslösten. Die drastischen Ölpreiserhöhungen führten zu einem Schock für die Weltwirtschaft.

Weitere Auswirkungen:
Die steigenden Energiekosten belasteten Unternehmen, was zu sinkenden Gewinnen, steigender Inflation und Börsenrückgängen führte. Zentralbanken erhöhten die Zinssätze, um die Inflation zu bekämpfen, was wiederum die Kreditkosten erhöhte. Einige Länder, insbesondere in Europa, erlebten eine Rezession und einen Anstieg der Arbeitslosigkeit.

Ölkrise von 1979 (auch als Zweite Ölkrise bekannt)

Iranische Revolution (1978-1979):
Die politischen Unruhen im Iran führten zum Sturz des Schahs und zur Machtergreifung des Ayatollah Ruhollah Khomeini. Diese Unsicherheit führte zu einem Rückgang der iranischen Ölproduktion.

Sturm auf die Große Moschee von Mekka (November 1979):
Der Sturm auf die Große Moschee von Mekka durch radikale Muslime trug zur Verschärfung der geopolitischen Spannungen bei.

Iranischer Ölboykott:
Als Reaktion auf die Unterstützung der USA für den gestürzten Schah begann der Iran, sein Öl auf dem Weltmarkt zu boykottieren, was zu einem erheblichen Rückgang der globalen Ölversorgung führte.

Sowjetischer Einmarsch in Afghanistan (Dezember 1979):
Dies verschärfte die geopolitische Lage weiter und führte zu politischen Spannungen zwischen den USA und der Sowjetunion.

Weitere Auswirkungen:
Die erneuten Ölpreiserhöhungen, die durch den iranischen Ölboykott verursacht wurden, führten erneut zu Börsenrückgängen und Unsicherheit auf den Finanzmärkten. Wie bei der ersten Krise trug auch die zweite Ölkrise zur Inflation bei. Die Zentralbanken waren gezwungen, die Zinssätze zu erhöhen, um die Inflation zu kontrollieren, was die Kosten für Kredite weiter erhöhte.

Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten und die Unsicherheit bezüglich der Ölversorgung trugen zur allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit bei.

Die US-Notenbank erhöhte aufgrund der starken Inflation die Zinsen bis in der Spitze auf 20 Prozent in 1981. Als dies erfolgreich war, wurden die Zinsen auch schnell wieder gesenkt und begründeten ab 1982 einen fast 20-jährigen Börsenboom nach einem 16 Jahre dauernden Seitwärtstrend.

Investoren passten ihre Anlagestrategien an, um die Auswirkungen der Ölkrisen zu bewältigen. Es gab verstärktes Interesse an energieeffizienten Technologien und alternativen Energiequellen.

Fazit!

Beide Ölkrisen hatten erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und führten zu verstärkten Bemühungen um Energieeffizienz und die Suche nach alternativen Energiequellen. Sie unterstrichen auch die Verwundbarkeit der Industrienationen gegenüber geopolitischen Ereignissen im Zusammenhang mit der Ölversorgung.

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