Anleger sind immer auf der Suche nach Aktien mit langfristigen Wachstumspotenzial. Aber wie findet man entsprechende Aktien und vor allem:
Wann sollte man eine Aktie kaufen?
Am besten hält man nach Aktien Ausschau, deren Umsatz- und Gewinnwachstum in Relation zum Zukunftspotenzial günstig bewertet sind. Genau diese beiden Faktoren verbindet die Profi-Kennzahl Price-Earnings-to-Growth-Ratio (PEG), was so viel bedeutet wie Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis.
Wie wird das PEG-Ratio errechnet?
Es wird errechnet, indem man das Kurs-Gewinn-Verhältnis durch das erwartete prozentuale Gewinnwachstum dividiert. Dabei sollte man ein durchschnittliches jährliches Gewinnwachstum von 3 bis zu 5 Jahren wählen. Schon allein diese Einordnung des traditionellen Kurs-Gewinn-Verhältnisses in den Wachstumskontext des Unternehmens ist sehr nützlich.
Eine Aktie mit einem KGV von zehn und einem voraussichtlichen Gewinnwachstum von zehn Prozent bringt es zum Beispiel auf ein PEG von eins. Eine AG mit einem KGV von 20 erscheint auf den ersten Blick teurer. Wächst ihr Gewinn aber voraussichtlich um 30 Prozent, ergibt sich ein günstigeres PEG-Ratio von 0,67 (20 durch 30 Prozent).
Wo finde ich diese Kennzahl?
Das PEG-Ratio können Anleger direkt Finanzportalen wie Marketscreener.com oder Onvista.de entnehmen.
Wann ist eine Aktie attraktiv?
Hier gilt: kleiner ist besser! Bei der Kennzahl PEG sind grundsätzlich niedrigere Werte besser als große (genauso wie beim KGV). Generell signalisieren PEGs kleiner eins eine Unterbewertung, Werte größer als eins deuten auf eine Überbewertung hin. Fair gepreist sind Aktien mit PEG-Werten von um eins. Auch negative Werte kommen bei der PEG vor, und zwar dann, wenn das Gewinnwachstum negativ ausfällt, die Erträge also schrumpfen.
Kann man das PEG-Ratio auch zur Berechnung eines Kursziels verwenden?
Wenn man davon ausgeht, dass eine Aktie mit einem PEG-Ratio von „1“ fair bewertet ist, kann man ebenfalls durch einen einfachen Dreisatz das Kursziel einer Aktie errechnen:
Man muss also nur den aktuellen Aktienkurs durch das PEG-Ratio dividieren. Hat eine Aktie z. B. einen Kurs von aktuell 100 € und ein PEG-Ratio von 0,60 ergibt sich somit ein Kursziel von 166,66 €. Umgekehrt kann man überlegen, ob man eine Aktie mit einem PEG-Ratio von über 1 eher verkauft, da hier das Kursziel unterhalb des derzeitigen Niveaus liegen würde.
Was ist dabei zu beachten?
Es ist wichtig zu wissen:
• Es gibt konkurrierende Modelle zur Kurszielermittlung, die zu anderen Ergebnissen kommen.
• Zusätzlich können Sonderfaktoren oder allgemeine Konjunktureinbrüche von solchen mathematischen Modellen nicht erfasst werden.
• Auch lässt sich bei PEG-Kurszielen – anders als bei Zielen von Bankanalysten, die in der Regel auf zwölf Monate abzielen – kein konkreter Zeitrahmen festlegen, in dem das Kursziel erreicht werden soll.
• Zudem wird unterstellt, dass das Wachstum länger auf dem hohen Niveau bleibt – was keineswegs gesichert ist.
Fazit!
Mit PEG-Ratios ermittelte Kursziele sind als wertvolle Tendenzgeber und für Aktienvergleiche aber allemal sinnvoll. Zudem lassen sich mit der hier vorgestellten Formel auch Kursziele für interessante Nebenwerte ermitteln, die nicht auf den Beobachtungslisten der Analysten stehen.
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