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Kann man Investieren mit ETFs erstmal auf einer App üben?

Ein Vermögen aufzubauen ist als Anfänger erstmal eine große Hürde, wenn einem eben das nötige Know-how fehlt. Deswegen schreibe ich diesen Blog und versuche hier Wissen zu vermitteln. Junge Menschen sollten sich aber auch möglichst breit informieren und bevorzugen hierzu möglicherweise auch App-Lösungen.

Die App „Beatvest“ lockt Anfänger mit Crashkursen auf dem Smartphone. und unterscheidet sich dabei zu anderen Neobrokern.

Wie entstand dieses Angebot?

Julia Kruslin, studierte BWLerin, erkannte im Frühjahr 2020 wie schlecht es um ihre Finanzen steht und wollte etwas dagegen tun. Sie begann sich also mit mit Aktien und sinnvoller Geldanlage zu beschäftigen. Sie durchforstete Youtube-Kanäle, verglich Daten auf einschlägigen Finanzportalen und bestellte sich das Buch „Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs“ von Gerd Kommer. Da das Buch aber mit 416 Seiten ein echter Brocken ist, liegt es vermutlich noch bis heute ungelesen in ihrem Koffer. ETFs sind aus ihrer Sicht recht technisch aufgebaut und sie hätte sich als blutige Anfängerin einen leichteren Zugang zu dem Thema gewünscht.

Während eines Surfurlaubs auf Fuerteventura lernte sie die Finanzexpertin Sophie Thurner kennen und tauschte sich mit ihr über ihre Erfahrungen mit Geldanlagen aus. Thurner hatte durch ihre Tätigkeit im Investmentbanking der Hypovereinsbank und bei der US-Börsenaufsicht SEC bereits umfangreiche Kenntnisse erworben. Sie konnte die Erfahrungen von Julia Kruslin sofort nachvollziehen und zudem hatten sich viele ihrer Freunde mit ähnlichen Fragen an sie gewandt. Sie arbeitete zu der Zeit in einem Start-up und hatte schon länger den Gedanken, selbst zu gründen. Die beiden Frauen beschlossen, das Problem einfach gemeinsam anzugehen. Herausgekommen dabei ist Beatvest – eine Lern-App für Finanzen mit Lektionen von maximal drei Minuten Länge.

Wie funktioniert die App?

Das Programm fragt zuerst einmal den bisherigen Kenntnisstand des Nutzers ab:

• Bist Du absoluter Neuling in Sachen Investieren?

• Hast Du bereits Know-how und wenn ja, welches?

• Hast Du vielleicht schon ein Depot, aber noch Wissenslücken?

Der Nutzer kann danach Inhalte aus verschiedenen Modulen in Text-, Video- und Audioform wählen. So erklärt Beatvest Anfängern, was die Unterschiede zwischen ETFs und Staatsanleihen sind oder gibt Tipps, wie überhaupt Geld zum Sparen übrigbleibt. Fortgeschrittene erfahren, wie sie in Kryptowährungen investieren können oder nachhaltige Indexfonds funktionieren. Schon nach 30 Minuten sollen Nutzer der App über ein solides Basiswissen verfügen, verspricht das Fintech-Unternehmen. Um dieses Wissen in angenehmer Form zu überprüfen, werden die einzelnen Lektionen mit einem Quiz abgeschlossen.

Bei der Herangehensweise haben sich die Gründerinnen an erfolgreichen Sprachlern-Apps orientiert. Zum Beispiel ein Duolingo für Finanzen aufzubauen oder auch das von hochkarätigen Wirtschaftspromis unterstützte US-Lernportal Masterclass sei einVorbild gewesen. Sophie Thurner und Julia Kruslin produzieren große Teile ihres Contents noch selbst und tauchen dabei selbst vor der Kamera auf. Einige der Lerninhalte bezieht Beatvest inzwischen auch von Partnern, etwa dem Institut für nachhaltiges Finanzwesen.

Was wird außerdem angeboten?

Bei dem Ganzen wird es nicht nur Finanzbildung bleiben. Es soll Nutzern auch möglich sein, ihr Geld direkt über die App am Kapitalmarkt anzulegen. Je nach Risikoprofil und Interessen generiert Beatvest dann ein persönliches Portfolio aus breit gestreuten Indexfonds.

Um den Übergang zu meistern, können Kunden ein Musterdepot mit fiktivem Geld besparen. Wenn sie sich damit wohlfühlen, können sie es später in ein echtes Depot umwandeln. Für die Idee kooperiert Beatvest mit einer Partnerbank, will aber deren Namen noch nicht nennen. nennen. Auch zum Geschäftsmodell halten sich Kruslin und Thurner bedeckt. Beim Handel mit den ETFs verdient Beatvest dann an einer Gebühr, die Lerninhalte sollen für Nutzer in jedem Fall kostenlos bleiben. Man will seine Kunden nicht zum Zocken animieren, sondern spreche vor allem Anleger mit langem Anlagehorizont an. Auch deshalb wolle Beatvest zunächst nur ETFs anbieten.

Wie ist die weitere Entwicklung?

Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock rechnet bis zum Jahr 2025 mit neun Millionen aktiven ETF-Sparplänen in Deutschland. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 35 Prozent im Vergleich zu Ende Dezember 2020. Schon heute haben die Deutschen Ersparnisse von mehr als zwei Milliarden Euro in Indexfonds geparkt. Beatinvest wird sich gegen ernst zu nehmende Konkurrenz behaupten müssen. Neben den großen Neobrokern drängen inzwischen immer mehr kleinere Fintechs mit speziellen Angeboten ins ETF-Geschäft, wie zum Beispiel die Konto-App des Berliner Anbieters Unitplus, die Nutzer mit einer ETF-Bezahlkarte zum Vermögensaufbau motivieren will. Speziell an Frauen richten sich zudem Finmarie und Heyfina.

Erste namhafte Investoren konnte Beatvest immerhin schon für seine Idee gewinnen (Bank N26, Porsche, Welt) und wollen mit dem Geld ihr Produkt nun weiterentwickeln und das Team vergrößern, vor allem auf Entwicklerseite. Derzeit befindet sich die App noch in einer geschlossenen Testphase. Der Launch ist für Mitte 2023 angedacht. Über 500 Interessenten hätten sich bislang für die Warteliste registriert.

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