3 wichtige Geldtipps für ein entspannteres Leben
Warum sollte man die Weichen für ein möglichst sorgenfreies Leben im Alter stellen?
Am besten geeignet ist die Zeit zwischen dem 20 und 30 Lebensjahr, also die Phase, in der die meisten studieren und in einen Beruf einsteigen. Leider tun sich aber viele in diesem Alter schwer, über eine sinnvolle Finanzplanung nachzudenken.
Wer dies allerdings macht, hat später wahrscheinlich ein finanziell sorgenfreies Leben vor sich. In diesem einen Jahrzehnt entscheidet sich für die meisten Menschen, ob sie später das Gefühl haben, dass das Geld reicht oder eben nicht.
Ist das mit einem großen Aufwand verbunden?
Im Wesentlichen sind es nur drei Entscheidungen, um die Weichen für die finanzielle Zukunft richtig zu stellen. Das bedeutet: Es genügt, sich wenige Tage oder Wochen des Lebens darum zu kümmern, um mehr oder weniger für den Rest des Lebens ausgesorgt zu haben.
Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass man zwischen 20 und 30 Jahren oft andere Sorgen hat: Studium beenden, in den Beruf einsteigen, umziehen oder eine Familie gründen. So bleibt vieles liegen oder es wird spontan entschieden, was einmal systematisch durchdacht und dann auf den Weg gebracht werden sollte. Doch wie gesagt, es ist gar nicht so schwer und zeitaufwendig. Das Einzige, was dazugehört, ist Konsequenz, nach dem Motto: einmal nachdenken, dann durchziehen. Während viele ihre Entscheidungen aus dem Bauch heraus treffen, wäre es besser, klare Kriterien anzulegen. Insgesamt machen die drei wichtigen Finanzentscheidungen einen Unterschied, der sich im Lauf des Berufslebens leicht auf einen sechsstelligen Betrag summieren kann.
Wie fange ich am besten an?
Last uns gleich mit der dritten, der schwierigsten Entscheidung beginnen. Die kniffligste Finanzfrage, vor der junge Menschen stehen, ist die einer eigenen Immobilie. Finanziell betrachtet, ist der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung trotz vieler positiver Aspekte eine riskante Wette. Da die meisten Immobilien auf Kredit gekauft werden, verschulden sich die Käufer oft bis an den Rand des Tragbaren oder darüber hinaus. Der Käufer tauscht das Eigentum an der Immobilie gegen die Verpflichtung, über viele Jahre oder Jahrzehnte einen beträchtlichen Teil seines Nettoeinkommens an die Bank abzuführen. Was aber passiert, wenn das Einkommen ausbleibt oder unterbrochen wird, oder sich die familiäre Situation ändert.
Natürlich leistet Wohneigentum in vielen Industrieländern einen wichtigen Beitrag zum privaten Vermögensaufbau. Allerdings macht eine selbst genutzte Immobilie erst dann Sinn, wenn man sich sicher ist, langfristig an einem bestimmten Ort zu bleiben. Ein Single, der mit 25 eine Ein- oder Zweizimmerwohnung kauft, wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit spätestens dann ausziehen, wenn Kinder kommen. Immobilien aufgrund einer kurzfristig möglichen Wertsteigerung zu kaufen, ist allerdings reine Spekulation. Längerfristig kann man festhalten, dass fast alle großen Vermögen auch auf Grund und Boden fußen, denn im Lauf eines Lebens macht sich Wohneigentum fast immer bezahlt. Allerdings könnte der Erwerb mit Konsumverzicht verbunden sein, wenn Eltern oder Großeltern nicht einen Grundstock an Eigenkapital zur Verfügung stellen.
Ob der Kauf einer Immobilie wirtschaftlich sinnvoll sind, hängt sehr stark vom Wohnort ab. In manchen Städten sind die Kaufpreise den Mieten so sehr enteilt, dass dies keinen monetären Vorteil bringt. In anderen Regionen sind Käufer schon Mitte ihres Berufslebens besser dran, als wenn sie Mieter geblieben wären. Man sollte sich also nicht emotional für die eigenen vier Wände entscheiden, sondern rational.
Was ist die zweite wichtige Finanzentscheidung?
Eine wichtige Erkenntnis ist, dass Sparen nicht identisch ist mit Vermögensaufbau. Sparen hat in Deutschland eine große Tradition, die Finanzbildung ist dagegen unterentwickelt. Im Schnitt wird ein Zehntel des verfügbaren Einkommens nicht für Konsum ausgegeben, was pro Haushalt je nach Größe 200 bis fast 500 Euro bedeutet. Somit ist die erste und wichtigste Entscheidung, dass man überhaupt mit der Geldanlage beginnt und zwar früher, desto besser.
Ob ich eine Rendite von einem Prozent oder sieben Prozent erziele, macht auf Sicht eines Berufslebens einen Riesenunterschied. Wenn man jeden Monat 100 Euro unverzinslich anlegt, hat man nach 40 Jahren 48.000 Euro. Bei einer Rendite von einem Prozent sind es knapp 11.000 Euro mehr, nämlich 58.981 Euro. Schafft man sieben Prozent, wächst das Vermögen im gleichen Zeitraum auf 248.646 Euro. Das ist die Macht des Zinseszinses. Zugegebenermaßen haben es die heutigen Einsteiger schwerer als ihre Vorfahren, denn festverzinsliche Anlageformen, die höhere Renditen versprechen, sind aufgrund der derzeitigen Notenbankpolitik nicht möglich.
Allerdings sind die Angebote für systematischen privaten Vermögensaufbau so gut wie nie zuvor. Man muss dazu nur die Chance nutzen, welche einem die Anlageklasse Aktien bietet. Dank einer Vielzahl günstiger Sparplanangebote ist es sogar möglich, monatlich einen festen – vielleicht zunächst auch nur kleinen – Betrag zu investieren. In den letzten vier Jahrzehnten haben Aktien zwischen 7 und 9 Prozent pro Jahr gebracht, wie aus vielen unterschiedlichen Berechnungen hervorgeht.
Und wie lautet die dritte wichtige Finanzentscheidung?
Hätte jemand im Keller einen Schatz im Wert von mehreren Millionen Euro, würde er wohl alles daransetzen, diesen zu hüten. Für fast alle Menschen werden Einnahmen aus Erwerbstätigkeit die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle sein. Die wenigsten machen sich klar, wie viel sie mit ihrer Arbeit im Lauf der Berufstätigkeit verdienen. Berechnet auf 40 Erwerbsjahre, kommen bei einer durchschnittlichen Fachkraft 2,3 Millionen Euro zusammen. Deshalb ist es wichtig, diesen produktiven Schatz zumindest teilweise abzusichern.
Eine Absicherung gegen Berufsunfähigkeit macht absolut Sinn, wenn man überlegt, wie viel Geld man im Laufe seines Arbeitslebens mit seinem Beruf verdient. Es ist gar nicht nötig, sein gesamtes Lebenseinkommen abzusichern. Die regelmäßig anfallenden Ausgaben sollten aber abgedeckt sein. Je nach Familiensituation wird die Berufsunfähigkeits-Rente auf monatlich 1500 bis 2000 Euro hinauslaufen. Wer in jungen Jahren eine Absicherung abschließt, zahlt deutlich niedrigere Prämien als ein älterer Mensch.
Also, ran an das Thema!
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