Was ist das eigentlich?
Floating Rate Notes (FRN) – oder auch „Floater“ genannt – gehören in die Kategorie „Festverzinsliche Anleihen“. Was diese Floaters so besonders macht: bei diesen Wertpapieren wird die Verzinsung während der Laufzeit mehrmals angepasst. Es gibt sogar Floater-Emissionen, die über ultralange Laufzeiten von fünf, zehn oder über mehr als 30 Jahre verfügen. Die Laufzeit bis zur jeweiligen Endfälligkeit eines Floaters wird dabei in Zinsperioden (z. B. drei, sechs Monate) unterteilt. Die Zinsentwicklung ist in der Regel an das Herkunftsland der Anleihe gekoppelt.
Wie werden die Zinsen angepasst?
Für Anleihen aus der EU gelten die Geldmarktsätze des Euribor (European Interbank Offered Rate) oder in Großbritannien der LIBOR (London Interbank Offered Rate). Die Geldmarktsätze EURIBOR und LIBOR sind die Zinssätze, zu denen Banken in Ländern der Europäischen Währungsunion oder in London bereit sind, Gelder bei anderen Banken kurzfristig anzulegen. Von dem Referenzzinssatz wird ein festgelegter Abzug vorgenommen. Damit erhält der Investor keinen festen Zinsertrag, der über die gesamte Laufzeit im Voraus bereits feststeht – Anleger profitieren hier bei steigenden Geldmarktzinsen.
Warum werden Floater gekauft?
Anleger suchen in schwierigen Marktphasen nach Sicherheit oder sie möchten eine kurze Periode Liquidität verzinslich vorhalten. Vor allem, wenn die Zinsen steigen, sind daher Floating Rate Notes die richtige Alternative.
Was es bei diesen Wertpapieren zu beachten gilt: Welche Risiken gibt es?
Meist sind Staaten und Unternehmen die Emittenten von Floatern. Wenn sie diese nicht bei niedrigen Zinsen oder vor dem vereinbarten Laufzeitende verkaufen, sind die Käufer vor Verlusten grundsätzlich geschützt. Allerdings gibt es immer das Risiko, dass Unternehmen oder Staaten pleitegehen. Das würden im schlimmsten Fall bedeuten, dass Anleger einen Totalverlust zu erleiden hätten. Die Wertpapiere können also komplett wertlos verfallen. Ein weiteres Problem kann entstehen, wenn eine Rating-Agentur die Kreditwürdigkeit des Wertpapierherausgebers herabstuft.
Gibt es einen Schutz bei fallenden Zinsen?
Mit sogenannten Reverse-Floatern können Investoren auch fallende Geldmarktzinsen absichern. Diese Anleihen folgen dem umgekehrten Prinzip eines Floaters – sie bringen also einen höheren Zinsertrag, wenn der Referenzzinssatz fällt. Auf diese Weise profitieren Anleger bei sinkenden Zinsen.
Welche Formen von Floatern gibt es noch?
Die klassischen FRNs teilen sich auf in Geldmarkt-Floater (Verzinsung ist an einen Geldmarkt-Zinssatz gebunden) und Kapitalmarkt-Floater (Verzinsung richtet sich nach dem Kapitalmarkt-Zinssatz).
Daneben haben sich noch Mischformen der Floating Rate Notes entwickelt.
Beispiele:
• Gemischte Floater sind Schuldverschreibungen mit anfänglich fester, nach einer bestimmten Zeit dann variabler Verzinsung oder umgekehrt.
• Cap-Floater beinhalten einen Maximalzinssatz. Die Verzinsung bleibt auf diesen festgelegten Höchstsatz beschränkt, falls die Summe aus Referenzzinssatz und Spread diese Größe überschreitet.
• Floor-Floater beinhalten einen Minimalzinssatz. Sollte der Referenzzinssatz zuzüglich eines Spreads (Differenz zwischen zwei Preisen oder Zinssätzen) diesen Mindestsatz unterschreiten, so hat der Anleger Anspruch auf Zinszahlungen in Höhe des Mindestsatzes.
• Minimax-Floater (auch Collar) sind eine Kombination aus Cap- und Floor-Floater und beinhalten einen Mindest- und Höchstsatz für die Verzinsung. Sollte der Referenzzinssatz zuzüglich eines Spreads diesen Mindest- oder Höchstsatz unter- bzw. überschreiten, so hat der Anleger Anspruch auf Zinszahlungen in Höhe des Mindestsatzes bzw. bleibt die Verzinsung auf diesem Höchstsatz beschränkt.
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