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ETFs vs. aktiv gemanagte Fonds: Weniger ist mehr!  

Wie gut sind aktiv gemanagte Fonds im Vergleich mit ETFs?

Aktiv gemanagte Fonds sind im Vergleich zu den sogenannten passiven Vehikeln – sprich den ETFs – sehr teuer. Aber sind sie das auch wert?

Das lässt sich am besten an der Entwicklung der Aktienmärkte seit Anfang 2022 analysieren. Denn im letzten Jahr fielen die Kurse bis in den Herbst hinein, um sich anschließend wieder stark zu erholen. Hier lag also eine Chance für den aktiven Portfoliomanager, in zwei unterschiedlichen Phasen einen Mehrwert zu den Vergleichsindices und damit auch zu den Indexfonds (ETFs) zu schaffen.

Wie gut ist das in 2022 gelungen?

2022 war weltweit ein herausforderndes Jahr, wo Zinserhöhungen, Inflationssorgen und die Ukrainekrise die Märkte erschütterten. Somit war nur mit sehr wenigen Aktien eine Outperformance möglich. Hatte man als französischer Fondsmanager zu Jahresbeginn keine Rüstungs- und Ölaktien, war man zur Underperformance verdammt.

Die Aktien von Thales legten 59 Prozent zu, Safran gewannen neun Prozent und die Papiere von TotalEnergies 34 Prozent. Auch Airbus schnitt mit einem kleinen Minus von 1,2 Prozent besser als der Benchmark-Index CAC-40 ab. In Dänemark hatten Fondsmanager im vergangenen Jahr ohne die Aktien von Jyske Bank und Novo Nordisk keine Chance. Jsyke Bank gewannen 34 Prozent, der Pharmariese Novo Nordisk dank Schlankheitspräparat Wegovy 28 Prozent.

Das waren also denkbar schlechte Voraussetzungen für aktive Fondsmanager. Die meisten Profis schafften es nicht, die Indizes zu schlagen, wie eine Analyse des Indexanbieters S&P Dow Jones zeigt.

In keiner einzigen der untersuchten Fonds-Kategorien schnitt mehr als ein Drittel der Manager besser als der Index ab. In einzelnen Märkten hat sogar kein einziger Profi die Benchmark übertroffen. In der Kategorie der paneuropäischen Aktien verzeichnete man die höchste jährliche Underperformance-Rate seit Einführung der Analyse im Jahr 2014. Tatsächlich waren bei den europäischen Aktienfonds nur 13 Prozent der Profis besser als der Index. Schlimmer fiel die Statistik nur noch bei französischen und dänischen Aktienfonds aus. Hier lag die Rate der Outperformer nur bei elf Prozent. In Dänemark bei null Prozent. Immerhin im deutschen Segment schnitt jeder dritte Manager besser als der Index ab.

Bei den Fonds mit Fokus USA schaffte ebenfalls ein Drittel der Profis eine Outperformance, während bei Schwellenländerprodukten die Erfolgsquote mit 21 Prozent deutlich niedriger war. Damit setzte sich ein Trend fort, denn bereits 2021 hatten nach Daten von S&P Dow Jones nur wenige Profis ihren Auftrag, den Vergleichsindex zu schlagen, erfüllt.

Quelle: Welt

Welche Erkenntnisse kann man daraus ziehen?

Somit sollte es einem potenziellen Anleger leichter fallen, sich erst gar nicht auf die Suche nach dem perfekten aktiven Fonds zu machen. Stattdessen reichen einige wenige Indexfonds, um sich ein optimales Aktienportfolio aufzustellen.

Lösung mit einem Fonds:

Im Prinzip könnte man auch nur in einen ETF mit einer Ausrichtung in die globalen Märkte investieren. Dazu eignet sich ein Indexfonds auf den MSCI ACWI (2.900 Titel aus 47 Ländern) oder auf den FTSE All World (4.100 Titel aus 49 Ländern). In diesen Indizes befinden sich sowohl Aktien aus den Industrie- als auch den Schwellenländern.

Die Ein-Fonds-Lösung hat aber zwei gravierende Nachteile. Der US-Anteil ist in diesen Welt-Indices sehr hoch, da die Unternehmen nach Börsenwert gewichtet werden und an der Wall Street die meisten großen Firmen zu Hause sind. Im Gegenzug werden die Schwellenländer nur sehr niedrig gewichtet.

Beim beliebten iShares MSCI ACWI machen US-Firmen 59 Prozent des Gewichts im Fonds aus. Der Vanguard FTSE All World, der noch breiter streut, hat trotzdem einen US-Anteil von 57 Prozent. Die Welt-Indexfonds gibt es auch in der nachhaltigen Version. Je weniger Titel darin enthalten sind, umso strenger ist die Auswahl. So enthält zum Beispiel der global investierende Amundi MSCI ACWI SRI PAB ETF nur 455 Titel.

Lösung mit zwei Fonds:

Will man den Schwellenländern ein größeres Gewicht im Depot einräumen, setzt man auf die Zwei-Fonds-Lösung. Dabei könnte man zwei Drittel in einen global anlegenden Industrieländerfonds wie den MSCI World investieren und ein Drittel in ein Schwellenländerprodukt. Man sollte aber nicht einen Industrieländerfonds von MSCI mit einem Schwellenländerprodukt von FTSE mischen. Die beiden Indexanbieter haben unterschiedliche Definitionen von Industrieländern und Emerging Markets.

Auch diese Lösung lässt sich mit nachhaltigen Produkten nachbilden. ETFs mit dem Kürzel SRI sind dabei strenger als mit dem Kürzel ESG. Fonds, die nach dem Pariser Klimaschutzabkommen aufgestellt sind, tragen den Zusatz PAB.

Lösung mit drei Fonds:

Die Zwei-Fonds-Lösung hat den Nachteil, dass Europa zu niedrig gewichtet ist. Wer diesen Nachteil beseitigen möchte, ergänzt sein Depot noch um einen Europa-ETF. Hier bietet sich einer europäischer Mid-Cap-ETF an, da diese mittelgroßen Werte im Welt-ETF zu niedrig gewichtet sind.

Fazit!

Man kann sich mit wenigen Indexfonds ein weltweites Aktienportfolio zusammenstellen, mit dem man gut durch alle Börsenzyklen kommen sollte. Da aktiv gemanagte Fonds selten den zugrundeliegenden Index schlagen, ist man mit ETFs gut aufgestellt

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