Einer der der größten Renditekiller wird oft übersehen, nämlich die Gebühren. Oberflächlich betrachtet geht es dabei nur um Zehntel-Prozentpunkte, aber für den Sparer können dies Kosten von mehreren Tausend Euro bedeuten.
Wer in Aktien investieren möchte, macht sich zunächst viele Gedanken...!
Das sind die üblichen Fragen, die sich Sparer vorab stellen. Gerade jene, die noch nie an der Börse investiert haben, fällt die Entscheidung schwer und sie denken lange darüber nach.
• Soll ich jetzt an der Börse einsteigen?
• Sind in den kommenden Monaten noch Gewinne drin?
• Aber vielleicht sind die Kurse schon davongelaufen?
• Droht jetzt vielleicht ein Rückschlag?
Dabei sind diese Überlegungen viel weniger wichtig als man denkt. Wer wirklich langfristig investieren will und dabei eine smarte Strategie anwendet, für den ist es völlig egal, ob die Kurse demnächst steigen oder fallen. Leider missachten viele den Renditekiller Nummer eins, der zu einem echten Fallstrick werden kann, je länger man diesen übersieht, da er so unscheinbar daherkommt.
Wer langfristig sparen will, sollte eine bestimmte Strategie anwenden!
Eine, für die es eben nicht auf den Einstiegszeitpunkt ankommt, sondern bei der es viele Einstiegszeitpunkte gibt. Das geht über einen Sparplan. Dazu eröffnet man zunächst ein Depot, am besten bei einer Direktbank im Internet.
Dann richtet man einen Dauerauftrag ein, über den jeden Monat eine feste Summe an der Börse investiert wird, beispielsweise 50, 100 oder 200 Euro, je nach Budget.
Dass jeden Monat immer der gleiche Betrag investiert wird, ist ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Bei hohen Kursen werden weniger Stück von einem Fonds/ETF gekauft, bei niedrigen Kursen kauft man mehr Anteile. Dadurch gleicht man die Schwankungen an der Börse aus, und der Einstiegskurs liegt über die Jahre daher weder ganz oben noch ganz unten. Da niemand genau weiß, wo und wann Tief- bzw. einen Anleger auf einen sicheren Mittelweg.
Darauf sollt man aber besonders achten: die Gebühren!
Damit dieser Mittelweg aber dann auch wirklich erfolgreich wird, muss man als Anleger gleichzeitig auf etwas Anderes achten: die Gebühren. Sie können einem Tausende von Euro kosten, obwohl es nur um Zehntel-Prozentpunkte geht. Die Kosten eines Produkts haben somit einen viel größeren Einfluss auf die Rendite, als viele glauben. Das soll mit folgendem Beispiel verdeutlicht werden:
Wir eröffnen einen Sparplan, in dem jeden Monat 200 Euro eingezahlt werden. Liegen die Kosten pro Jahr bei 1,5 Prozent, so fallen auf das jährliche Gesamtinvestment von 2400 Euro Gebühren von 36 Euro an, wogegen bei Kosten von 0,5 Prozent es nur 12 Euro sind. Das klingt zunächst nicht nach viel, potenziert sich aber bei langen Laufzeiten über Jahrzehnte.
Bei 1,5 Prozent pro Jahr und einem angenommenen jährlichen Kurszuwachs von vier Prozent kommt der Anleger nach 20 Jahren auf eine Summe von 61.843 Euro. Zu dem eingezahlten Betrag von 48.000 Euro kommt dabei ein Gewinn von 13.843 Euro. Bei laufenden Kosten von 0,5 Prozent pro Jahr jedoch steigt die Endsumme auf 69.023 Euro, der Gewinn erhöht sich auf 21.023 Euro und liegt damit über 50 Prozent höher als im ersten Fall.
Wie entsteht diese wundersame Geldvermehrung?
Diese wundersame Geldvermehrung geht auf den Zinseszinseffekt zurück, da die eingesparten Gebühren von 24 Euro jährlich im Kapitalstock verbleiben. Diese Summe wächst jedes Jahr ebenfalls mit dem angenommenen Kurszuwachs von vier Prozent. In jedem weiteren Jahr kommen nochmals 24 Euro hinzu. So erklärt sich aus dem vermeintlich geringen Kostenunterschied am Ende eine stattliche Summe von ein paar Tausend Euro.
Die Kostenhöhen von 1,5 beziehungsweise 0,5 Prozent sind nicht zufällig gewählt. Denn das sind die Größenordnungen, die gemanagte Investmentfonds einerseits und börsennotierte Indexfonds (ETFs) andererseits dem Anleger in Rechnung stellen. Die Differenzen können noch deutlich größer sein. Es gibt gemanagte Fonds, die bis zu zwei Prozent Gebühren und mehr pro Jahr erheben. ETFs dagegen berechnen in einigen Fällen nur ca. 0,2 Prozent. Dadurch kann die Renditelücke noch weit größer ausfallen.
Fazit!
Wie unzählige Studien gezeigt haben, gelingt es nur wenigen aktiv gemanagten Fonds dauerhaft einen Index zu schlagen (aufgrund meiner Erfahrung würde ich sagen ca. 20 Prozent). Leider weiß man meist erst hinterher, wer das ist. Insofern erscheint mir ein ETF die sichere Wette auf lange Sicht, da er einfach nur stur den Index kopiert und das zu deutlich niedrigeren Kosten.
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