Aktien oder ETFs, Risiko oder Rendite?
Punkt 1: Wie ist meine Einstellung zu Geld?
Bevor Du Dich mit allen anderen Fragen beschäftigst, solltest Du Dich zuerst selbst hinterfragen. Die Frage, wie man mit Geld umgeht, hängt davon ab, welche finanziellen Glaubenssätze man verinnerlicht hat: „Geld verdirbt den Charakter“ oder „Über Geld spricht man nicht“ sind solche Einstellungen, die einen u. U. auf dem Weg zur finanziellen Freiheit im Wege stehen. Aus diesem Grund meiden oft gerade junge Menschen Themen wie Kapitalanlage und verlieren dadurch wertvolle Zeit. Dabei wäre es besser, wenn man das Anlegen von Geld als Erfolgsgaranten auf dem Weg zum Erreichen der eigenen finanziellen Ziele betrachten würde.
Punkt 2: Was für ein Anlegertyp bin ich?
Gehst Du eher durchdacht mit Deinem Geld um oder magst Du es gern ein bisschen riskanter? Setzt Du lieber auf bewährte Strategien oder bist Du an neuen Ideen interessiert. Letztendlich hängt die Beantwortung dieser Fragen von Deinem Charakter ab. Denkst Du vor allem auch über Deinen Lebensstandard, Dein Konsumverhalten und natürlich auch über Deinen Familienstand nach. Wer z. B. für seine Kinder anlegt, hat einen längerfristigen Anlagehorizont vor Augen und kann dementsprechend eine konservative Strategie bevorzugen.
Punkt 3: Was für mein konkretes Anlageziel?
Möchte ich ein Vermögen aufbauen, für die Rente vorsorgen oder eine größere Reise antreten – am besten das finanzielle Ziel konkret definieren. Ein Ziel zu haben unterstützt das Dranbleiben und die Strategie auch langfristig durchzuhalten. Die Frage, ob es sich dabei um eine kurz-, mittel- oder langfristige Kapitalanlage handelt, ist abhängig davon, ob Du ein eher konservativer oder risikobereiter Anleger bist.
Punkt 4: Welche Finanzprodukte wähle ich?
Ein renditeorientierter Anleger kann mit Aktien oder Kryptowährungen hohe Gewinne erzielen, muss dabei aber auch vorübergehend mit starken Kursschwankungen leben. Wer mehr Sicherheit möchte, sucht sich Anlagen mit einem diversifizierten Aktien-Portfolio oder einem Mischfonds (Aktien, Festverzinsliche, etc.). Der Fondsmanager entscheidet hier aktiv über die Gewichtungen im Fonds. Ideal für jeden, der über wenig Know-how und Zeit für die eigene Geldanlage verfügt. Wer die hohen Kosten (ca. 1-2 Prozent) vermeiden möchte und zum Beispiel einen langfristigen Sparplan aufsetzen will, für den könnten sogenannte ETFs eine Alternative sein. Hier werden bekannte Indices wie der DAX oder Dow Jones in einem Portfolio nachgebildet und ermöglichen es somit dem Anleger an dessen Wertentwicklung zu partizipieren – und das zu erheblich geringeren Kosten (ca. 0,1 – 0,5 Prozent). Wer selbst mitentscheiden möchte, für den könnte ein optimales Portfolio aus 80 Prozent risikoärmeren und zu 20 Prozent renditestarken Anlagen bestehen.
Punkt 5: Wie organisiere ich meine Finanzen?
Man sollte sich zu guter Letzt einen Überblick über die eigenen Finanzen schaffen und nachhalten. Vor der ersten Investition steht ein objektiver Kassensturz, um zu ermitteln, wie viel Geld man ehrlicherweise zur Verfügung hat. Kann man Ausgaben einsparen (Abos etc.) und was bleibt als Rücklage bzw. Finanzpolster übrig. Bei der Geldanlage ist eine passende Struktur sehr wichtig, um den Überblick zu behalten, ebenso wie die regelmäßige Überprüfung des Portfolios.
Wer sich mit der Organisation schwer tut, sollte sich professionelle Hilfe bei einem Finanzberater suchen oder mit diesem Buch beginnen:
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