Wer ist Peter Lynch?
Peter Lynch war ein angesehener Fondsmanager, der den bis dato unbekannten Investmentfonds Magellan Fund von 1977 bis 1990 sehr erfolgreich managte. Zuvor hatte er einige Jahre als Aktienanalyst gearbeitet. Als er den Fonds übernahm, hatte dieser nur Anteile für insgesamt 18 Millionen US-Dollar ausge-geben. Bereits 1983 erreichte das verwaltete Fondsvermögen die Milliardengrenze. Als er in den Ruhestand trat, war das Fondsvermögen auf mehr als 14 Milliarden US-Dollar – mit über 1000 unterschiedlichen Aktien – angewachsen. In den 13 Jahren seiner Tätigkeit erreichte der Fonds eine durchschnittliche jährliche Rendite von 29,2 Prozent, was bis heute ein unerreichter Rekord sein dürfte.
Was ist ein "Tenbagger"?
Er prägte den Begriff des sogenannten „Tenbagger“, also eine Aktie, deren Wert sich in einem unbestimmten Zeitraum im Wert verzehnfacht hat. Er verbrachte seine Urlaube meist damit, für ihn interessante Unternehmen zu besuchen, was für seine Familie sicher oft eine Herausforderung war. Zudem fand er im Alltag oft Produkte, die seine Aufmerksamkeit erregten und ihn dazu veranlassten, sich näher mit dem – hoffentlich börsennotierten – Hersteller zu beschäftigen.
Was für eine Anlagestrategie hatte er?
Lynchs Anlagestrategie machte sich den Grundsatz zu eigen: „Kaufe nur, was du auch kennst“. Er war der Meinung, dass jede Person Experte in einem gewissen Themenbereich ist, für den er sich auch interessiert. Man kann dann dieses Wissen benutzen, um am Kapitalmarkt Geld zu verdienen. Dabei sollte man am besten unterbewertete Aktienpapiere identifizieren. Er war überzeugt, dass die meisten Privatanleger besser Geld verdienen können als professionelle Fondsmanager. Sie seien weiter weg vom „Lärm“ der Wall Street und können deshalb nicht von ihrer Investmentstrategie abgelenkt werden. Ein Beispiel, welches er öfter für die Demonstration seiner Anlagestrategie verwendete, ist die Kette Dunkin‘ Donuts. Die Aktie des Unternehmens kaufte er als junger Investor, da er als Stammkunde von ihrer Produktpalette und dem Geschäftsmodell beeindruckt war.
Quantitative Analysetechniken sind aus seiner Sicht überbewertet, stattdessen sind Logik und Branchenkenntnisse wichtiger bei der Suche nach unterbewerteten Aktien. Zudem rät Lynch davon ab, die zukünftige Entwicklung des Kapitalmarktes vorhersagen zu wollen. Meistens scheitern auch professionelle Investoren und Analysten immer wieder an dieser Aufgabe.
Sein Credo lautete: Um als Investor erfolgreich zu sein, benötigst du ein paar wenige große Gewinner. Sie werden die Verluste der Verlierer überragen. Alles was du an Mathematik an der Börse brauchst, lernst du in der 4. Klasse. Lynch hielt ein Wirtschaftsstudium an der Börse für schädlich, weil Absolventen an der Börse die gelernten Regeln wieder aus den Köpfen bekommen müssen. Große Firmen machen kleine Schritte, kleine Firmen machen große Schritte. Investiere in ein Unternehmen und nicht in eine Aktie. Jeder hat den Kopf, um an der Börse erfolgreich zu sein, aber nicht jeder hat den Magen dafür. Erfolg stellte sich bei ihm meistens erst in den Jahren 3,4,5 ein.
Die 4 allgemeinen Regeln
1. ein neuartige Technologie oder ein neuartiges Produkt
2. Positionierung innerhalb eines Megatrends
3. ein Burggraben
4. ein steigendes Interesse der Marktteilnehmer (höheres Handelsvolumen)
Diese 4 Kriterien müssen Aktien mindestens erfüllen:
1. PEG-Ratio < 1,5
2. Financial Leverage (Debt-to-Equity-Ratio) < 0,4
3. EPS Wachstum (2 Jahre) 15% < x < 40%
4. EPS-Wachstum (5 Jahre) > 5%
In seinem Buch „Der Börse einen Schritt voraus – Wie auch Sie mit Aktien Geld verdienen können!“ beschreibt er detaillierter seinen Investmentansatz.
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